• 05.12.2002 17:43

  • von Fabian Hust

Ferrari will an verbotener Teamorder festhalten

Ferrari-Präsident Montezemolo hat bekräftigt, dass man auch in der kommenden Saison bei Bedarf auf eine Teamorder setzen wird

(Motorsport-Total.com) - Das Verbot der Teamorder ab der kommenden Saison bleibt weiterhin ein heißes Diskussionsthema. In Zukunft ist es einem Team nicht erlaubt, einen Fahrer zu beeinflussen, so dass der gewünschte Pilot das Rennen gewinnen kann oder eine bessere Position erzielt. Der kleinste Verdacht soll der Rennleitung gemeldet werden, das Team müsste einen Gegenbeweis antreten, ansonsten droht im schlimmsten Falle eine Rennsperre.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo will sich nicht komplett verbiegen lassen

Für Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo herrscht aber offenbar immer noch Bedarf an der Teamorder: "Für uns ist das Team das wichtigste Element", erklärte der Italiener britischen Journalisten. "Um in der Formel 1 zu gewinnen braucht man die richtigen Mechaniker, die korrekte Strategie, die besten Partner, Top-Fahrer ? mit anderen Worten das ganze Team."

"Teamorder war immer Geist des Sports. Bei Radrennen und Langstreckenläufen ? dort sind Teamorders Gang und Gebe, nur beschwert sich dort keiner. Es muss einen Mittelweg geben, aber wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig die Teams sind. Ich werde niemals jemandem erlauben, zuerst an sich und dann erst an die Interessen des Teams zu denken. Wir respektieren die Öffentlichkeit und den Sport, aber die Fahrer müssen zunächst an die Interessen des Teams und dann erst an sich denken."

Den Worten des Ferrari-Bosses ist zu entnehmen, dass man ein zweites Spielberg nicht mehr durchführen wird. Fraglich ist jedoch, ab welchem Punkt man eine Teamorder ausgeben wird. Wenn dies wirklich erst dann der Fall ist, wenn der zweite Fahrer mathematisch keine Chancen mehr auf den Titel hat, so wird wohl selbst der Motorsportweltverband FIA ein Auge zudrücken, wie das Präsident Max Mosley jüngst angedeutet hatte.