• 10.04.2002 19:38

  • von Fabian Hust

Ferrari verklagt einmal mehr Hobbybastler

Wieder einmal hat Ferrari Fans vor ein Gericht gezogen, weil sie einen F1-Ferrari nachbauten und damit öffentlich auftraten

(Motorsport-Total.com) - Einmal war es ein Schumi-Doppelgänger, der das Management von Michael Schumacher auf die Palme brachte, dann wieder sind es Fans, die in ihrer Freizeit in stundenlanger Arbeit Michael Schumachers Ferrari nachbauen und dann dafür bezahlen müssen. Nun hat Ferrari erneut zugeschlagen und eine Bastlergruppe vor Gericht gezogen. Genauer gesagt geht es nach einem Bericht der 'Autobild' um vier Formel-1-Fanatiker aus Eisleben in Sachsen-Anhalt.

Titel-Bild zur News:

Ferrari nimmt den Schutz der eigenen Marke mehr als Ernst

Dort baut man im Motorclub Eisleben fleißig Formel-1-Autos nach, darunter einen McLaren-Mercedes, einen BMW-Williams, einen Toyota und eben auch ein Modell von Michael Schumachers Ferrari. Die Klage von Ferrari kam, weil die Fans sich ein paar Mark verdienten, in dem sie mit dem Modell öffentlich auftraten, zum Beispiel in der örtlichen Metzgerei. Ein Frankfurter Gericht gab Ferrari Recht und die Rechtsanwältin der Bastler stimmte einem Vergleich zu, um keine weiteren Gerichtstage erforderlich zu machen.

Die einmal mehr von Ferrari gezeigte Härte trifft den Hauptangeklagten Jörg Heinze schwer, der nun irgendwie die vereinbarten 5.000 Euro an die italienische Nobelmarke überweisen muss, die erst vor kurzem eine Rekordbilanz vorlegen konnte. "Mit gewerblicher Markenpiraterie hat das nun wirklich nichts zu tun. Formal juristisch war dennoch nur Schadensbegrenzung drin", so Rechtsanwältin Birigit Brömmerkamp. Nun sucht der Motorclub Sponsoren, die das Geld aufbringen. "Die Jungs müssen sich jetzt verschulden, sonst können sie die 5.000 Euro nicht aufbringen. Wenn denen keiner finanziell unter die Arme greift, ist es aus mit dem Motorclub Eisleben."