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Ferrari und die Krise bei Fiat
Ab 2004 könnte Fiat seine Autosparte komplett an General Motors verkaufen ? doch was passiert dann mit Ferrari?
(Motorsport-Total.com) - Rund 20 Prozent der Fiat-Belegschaft soll entlassen werden, damit der angeschlagene Automobilkonzern den Schuldenberg von 6,6 Milliarden Euro abbauen kann. In Italien hat die geplante Entlassung von rund 8.100 Mitarbeitern für eine große Protestwelle gesorgt, doch Geschäftsführer Gabriele Galateri sieht keine andere Wahl, als durch die Einsparung von Personalkosten das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu bringen: "Wir müssen die Produktion runterfahren und uns der Nachfrage des Marktes anpassen", so Galateri gegenüber dem 'Corriere della Sera'. Dazu soll die am wenigsten profitable Fabrik auf Sizilien geschlossen werden.

© Fiat
So lange es Ferrari gut geht, wird das Unternehmen nicht verkauft werden
Nachdem Fiat im Sommer 34 Prozent seiner Ferrari-Anteile für rund 775 Millionen Euro verkaufte, sind keine weiteren Verkäufe von Anteilen an der Edelsportwagenschmiede geplant: "Im Moment erwarten wir keine weiteren Anteilsverkäufe", so Galateri. Ferrari-Mutterfirma Fiat hatte zuvor 90 Prozent an Ferrari gehalten. Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi sucht derzeit nach Wegen, um den geplanten Stellenabbau abmildern zu können. Die Banken haben bereits signalisiert, dass sie das Unternehmen mit Krediten unterstützen werden.
Sollte sich Fiat jedoch nicht aus der schwersten Krise seit über hundert Jahren befreien können, so könnte die Autosparte ab 2004 an General Motors verkauft werden. Wird dann Ferrari unter amerikanischer Flagge an den Start rollen? Mit Sicherheit nicht, verspricht eine Sprecherin des Fiat-Konzerns. Ferrari gehört nicht zur krisengeschüttelten Autosparte des Konzerns sondern zur jener Gruppe, die auch die Sparten Industriefahrzeuge, Versicherungen oder Flugzeugtechnik beherbergt und dieser Sparte geht es verhältnismäßig gut.
Einst hatte Enzo Ferrari prognostiziert, dass sein Unternehmen vor Krisen besser gefeit ist als normale Automobilhersteller, weil es selbst in schweren Zeiten immer Menschen geben wird, die sich ein Luxusauto leisten können ? und das sind bekanntlich so oder so nur ein paar wenige tausend im Jahr. Die Zahlen des dritten Quartals 2002 geben Ferrari Recht: Der Umsatz stieg im Vergleich zu 2001 von 244 auf 281 Millionen Euro, der Gewinn wuchs von 20 auf 22 Millionen Euro.

