• 19.08.2005 20:18

  • von Marco Helgert

Ferrari mit "Altreifen" in der Türkei

Ferrari wird in der Türkei mit Bridgestone-Reifen der älteren Konstruktionsart antreten - falsches Basissetup zu Trainingsbeginn

(Motorsport-Total.com) - Wer in der Türkei auf einen Aufwärtstrend von Ferrari wartete, der wartete bisher vergeblich. Michael Schumacher und Rubens Barrichello mussten sich auch nach der Sommerpause, in der Ferrari immerhin mehr als 3.700 Kilometer absolvierte, mit einigen Problemen herumplagen. Hinzu kommt, dass das Team selbst von den auftretenden Schwierigkeiten überrascht war.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher (Ferrari F2005)

Auch Michael Schumacher kämpfte zu Beginn mit einer schlechten Balance

Das Basissetup für den 'Istanbul Park Circuit' entstand bei allen Teams ausschließlich in Simulationen, denn Vorjahresdaten gab es von der neuen Strecke natürlich nicht. Und hier griffen die "Roten" daneben. "Wie hatten zu Beginn der Sitzung einfach keine gute Balance", wird Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn von 'SpeedTV' zitiert. "Zum Ende war die Balance ordentlich, damit waren wir viel zufriedener."#w1#

Dieses Phänomen ist für den Engländer nur bedingt nachvollziehbar. "Das ist ungewöhnlich für uns, denn im Normalfall sind wir im Vorhersagen des Setups sehr gut, speziell auf neuen Strecken", erklärte er. "Es muss etwas mit der Oberfläche zu tun haben, oder mit der Art und Weise, wie die Reifen arbeiten. Da gab es gegenüber dem Erwarteten schon eine kleine Abweichung."

Glanzlichter wird Ferrari in Istanbul ohnehin kaum setzen können, denn Bridgestone brachte einen Reifen der alten Konstruktionsweise mit in die Türkei. "Den Reifen, den wir in Deutschland und Ungarn hatten, haben wir hier nicht dabei", so Brawn. "Es war einfach nicht möglich, einen Reifen dieser Familie zu bauen, der die benötigte Haltbarkeit für diese neue Strecke hätte."

"Wir fahren also wieder eine ältere Philosophie der Reifen, die in der ersten Runde nicht sonderlich gut sind, dafür aber konstanter und haltbarer. Daher müssen wir das Rennen auch etwas anders angehen", fuhr Brawn fort. Eine Pole Position wie noch in Ungarn liegt damit kaum im Bereich des Möglichen. "Wir machten uns Sorgen wegen der langen Linkskurve, daher haben wir eine veränderte Version der Reifen dabei, die wir in Magny-Cours und Silverstone fuhren."