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Ferrari-Bosse philosophieren über "traumhafte" Saison

Teamchef Jean Todt und Technikdirektor Ross Brawn kommen angesichts der Rekordzahlen von Ferrari ins Schwärmen

(Motorsport-Total.com) - Was war das für eine unglaubliche Saison für Ferrari! Obwohl es beim letzten Grand Prix in Brasilien nicht mit dem erhofften Heimsieg von Rubens Barrichello geklappt hat, ist dem Traditionsrennstall aus Maranello 2004 mehr oder weniger alles aufgegangen, was man sich vorgenommen hatte. Angesichts der sensationellen Erfolgsbilanz kamen selbst die Ferrari-Bosse ins Schwärmen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Jean Todt

Schumacher und Todt hatten während der Saison 2004 viel zu lachen

"Ich muss sagen, 2002 war eine traumhafte Saison, von der wir nicht gedacht hätten, dass sie sich wiederholen lässt, aber diese Saison war genauso gut", erklärte Technikdirektor Ross Brawn nach dem gestrigen Rennen. "Man kann sich eine noch bessere Saison kaum vorstellen. Man muss aber unterscheiden, denn auch 2003 war eine sehr erfüllende Weltmeisterschaft, weil wir den Titel unter schwierigen Umständen im letzten Rennen geholt haben."#w1#

Todt rechnet vor: Ferrari holte 82 Prozent der möglichen Punkte

Auch Teamchef Jean Todt strahlte: "2004 war für Ferrari ein einziger Erfolg", sagte er. "Wir haben zum sechsten Mal hintereinander die Konstrukteurs-WM gewonnen, Michael zum fünften Mal hintereinander die Fahrer-WM. 15 Siege, 262 von 324 möglichen Punkten, was eine Ausbeute von 82 Prozent bedeutet, dazu noch neun zweite Plätze und acht Doppelsiege - damit dürfen wir schon zufrieden sein."

Dennoch feuerte er eine mehr als beunruhigende Kampfansage in Richtung Konkurrenz: "Es mag zynisch klingen, aber 82 Prozent Punkteausbeute lassen sich noch verbessern. Wir haben viel Respekt für unsere Gegner. Wir haben drei Rennen verloren, jedes Mal gegen ein anderes Team. Viele verstehen nicht, wie schwierig es ist, in der Formel 1 erfolgreich zu sein, aber wir haben von 18 Rennen 15 gewonnen, und drei Teams haben nur je ein Rennen gewonnen. Das muss uns erst einmal jemand nachmachen."

Kritische Stimmen im Winter verstummten rasch

Dabei hatten Experten Ferrari im Winter eine schwierige Saison prophezeit, das Ende der Dominanz der Roten schien nahe. Mit einer beeindruckenden Darbietung beim Saisonauftakt in Melbourne machten Schumacher und Barrichello aber alle Kritiker mundtot: "Als wir erkannt haben, wie konkurrenzfähig wir sind, war das der Höhepunkt der Saison für mich", erinnerte sich Brawn an jenen Tag im März.

"Jede Saison wird beeinflusst von deinen eigenen Bemühungen und von jenen der Konkurrenz. Alles, was man machen kann, ist, das bestmögliche Auto zu bauen und dann zu schauen, was die Konkurrenz drauf hat. Es gab im Winter ein paar Tests, da sah es aus, als seien wir im Rückstand. Aber mit der finalen Version des Autos, mit der wir nach Melbourne geflogen sind, wurde das Bild dann klar", fügte der Brite an.