Barrichello: "Ich wünschte, ich hätte gewonnen"

Niedergeschlagen klagte "Rubinho" nach Platz drei über Nackenschmerzen und die verpasste Chance auf den Heimsieg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Rubens, gestern hast du gesagt, wenn dieser Sieg für dich bestimmt sein sollte, willst du ihn gerne nehmen. Du warst auch zu Beginn und am Ende schnell, aber nach dem ersten Reifenwechsel war irgendwie der Speed nicht da, richtig?"

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

"Rubinho" angeschlagen: Nur zu gerne hätte er sein Heimrennen gewonnen

Rubens Barrichello: "Ich denke, die Bedingungen sind uns nicht entgegengekommen, denn es hat nur kurz geregnet und wieder aufgehört, und bei solch feuchten Bedingungen sind wir einfach nicht konkurrenzfähig genug. Wenn es trocken geblieben wäre, hätte das Rennen ganz anders verlaufen können. Auch durchgehender Regen wäre okay gewesen, aber diese Mischbedingungen waren zum Fahren sehr schwierig. Ich konnte auch nicht nach Slicks verlangen, denn das Auto ist immer gerutscht und es war noch ziemlich nass und dadurch haben wir am Anfang sehr viel Zeit verloren."#w1#

Nackenprobleme machten Barrichello zu schaffen

Frage: "Daher war es sicher ein mental und körperlich schwieriges Rennen für dich, nicht wahr? Wenigstens stehst du auf dem Podium."
Barrichello: "Ja, absolut. 20 Runden vor Schluss habe ich etwas hinzustecken versucht, was den Nacken stützen sollte, aber das war nicht gut für die Muskeln. Das war nicht gut. Alle hatten ihre Schwierigkeiten mit ihrem Nacken, aber ich wollte ihn einfach hängen lassen. Es war so schwierig, die ganze Woche, der ganze Stress, die Belastung. Ich bin einfach nur müde. Ich möchte mich beim Team bedanken und beim Publikum, das gekommen ist, um mich zu sehen, schätze ich. Wenn wir es verdient hätten, das Rennen zu gewinnen, dann hätten wir gewonnen, aber es war heute eine schwierige Situation. Es freut mich, dass ich aufs Podium gekommen bin, aber das Rennen will ich irgendwann auch gewinnen."

Frage: "Zumindest hast du den Fluch der Ausfälle besiegt. Außerdem warst du nach dem ersten Stint Fünfter und du bist doch noch auf das Podium gekommen. Das ist nicht so schlecht, oder?"
Barrichello: "Es war okay. Es ist aber schon enttäuschend, dass ich nicht gewonnen habe, denn wir haben das ganze Wochenende von der Pace her dominiert, und ich hatte viel Benzin - vielleicht nicht mehr als Kimi, aber viel - im Tank. Alles ist fantastisch gelaufen. Aber wenn wir eine Schwäche haben, dann sind es feuchte Bedingungen. Im Nassen sind wir die Besten und auch im Trockenen. Bei diesen Bedingungen, wie sie heute waren, müssen wir uns steigern, aber so ist dieses Rennen eben gelaufen. Es hat getröpfelt und dann trocknete es wieder ab, dann tröpfelte es wieder und es trocknete wieder ab. So legte sich nie eine Gummispur auf die Fahrbahn."

"Ich wünschte nur, ich hätte gewonnen, das ist alles..."

Frage: "Trotzdem hast du nach fünf Runden um zwei Sekunden geführt, aber nach acht Runden warst du nur noch Fünfter, Sechster..."
Barrichello: "Wie gesagt, die Bedingungen waren ziemlich schwierig. Es war genau wie in Monza. Dort wurde es verdammt schnell trocken und dann lief es zu unseren Gunsten. Ich hätte nicht besser fahren können. Ich bin sehr stolz auf mich und das Team für das, was wir geleistet haben. Am Podium war ich niedergeschlagen wegen des Stresses der ganzen Woche und weil mein Nacken am Ende ist. Ich musste mich kurz setzen. Dann hat mir der Champagner den Rest gegeben. Ich kann die Strecke aber erhobenen Hauptes verlassen. Meiner Meinung nach war es eine gute Saison. Ich wünschte nur, ich hätte gewonnen, das ist alles."

Frage: "Warum war deine Pace nach dem ersten Boxenstopp langsamer als die der Konkurrenz?"
Barrichello: "Wir hatten bei den feuchten Bedingungen einfach nicht die nötige Pace. Wir sind im Trockenen gut und im Nassen, aber nicht im Feuchten. So ist das leider. Man muss sich ja nur die Michelins anschauen, die in jener Phase sehr schnell waren, aber wir haben etwas Zeit gebraucht."