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Ferrari bleibt weiter auf der 'GPWC'-Linie
Im Kampf um mehr Einnahmen aus dem Formel-1-Topf bleiben Luca di Montezemolo und Jean Todt weiter auf 'GPWC'-Linie
(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist zwar neben Toyota das Formel-1-Team mit dem größten Budget, doch ausgerechnet die Italiener steigen am vehementesten auf die Barrikaden, was die Verteilung der Einnahmen der Banken-Holding 'SLEC', die gemäß Concorde-Agreement-Richtlinien quasi alle Formel-1-Gelder verwaltet, angeht. Daher will man vorerst nicht vom 'GPWC'-Kurs abweichen.

© xpb.cc
Luca di Montezemolo am vergangenen Wochenende in Monza
Im Klartext bedeutet dies, Ferrari schwimmt weiterhin in einer Reihe mit den anderen Herstellern, die sich zu einer Interessensgemeinschaft zusammengeschlossen haben, um die Banken, die die 'SLEC' seit dem 'EM.TV'-Konkurs mehrheitlich besitzen, und Bernie Ecclestone dazu bewegen zu können, ihnen mehr sportpolitische Macht und vor allem mehr finanzielle Mittel zu überlassen. Dieser Streit, um den sich alles dreht, zieht sich nun schon über drei Jahre hin.#w1#
Todt denkt - zumindest öffentlich - über die Kleinen nach
"Ich bin stark der Meinung, dass wir zu wenig Ertrag bekommen, aber das ist ja kein Geheimnis", sagte dazu Ferrari-Boss Jean Todt in Monza. "Solange die großen Hersteller in der Formel 1 sind, ist es ein sehr kostspieliges Geschäft, und dann ist es für die kleinen Teams schwierig, Motoren und das nötige Budget aufzustellen. Die wirtschaftliche Situation ist nicht gut und es besteht die Gefahr, eins, zwei oder sogar drei Teams schon nächstes Jahr zu verlieren."
Der Franzose warnte vor einem 14-Auto-Feld, "denn das würde dem Ansehen des Sports schaden", und er verwies auf Präzedenzfälle aus jüngerer Vergangenheit: "Wir haben in den letzten Jahren Prost und Arrows einfach so verschwinden sehen. Manche Teams haben echte Schwierigkeiten. Im Moment stimmt die Balance einfach nicht." Was Todt nicht sagt: Ferrari fordert einerseits mehr Geld aus dem 'SLEC'-Topf, stieg aber andererseits auf die Barrikaden, als für Jordan und Minardi ein Solidaritätsfonds eingerichtet hätte werden sollen.
Montezemolo bleibt der 'GPWC'-Linie weiterhin treu
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo untermauerte indes noch einmal seine Aussagen vom Wochenende und bekräftigte, die aktuelle Situation sei für den Traditionsrennstall aus Maranello nicht akzeptabel: "Wenn Ferrari in der Formel 1 bleibt, wollen wir konkurrenzfähig sein, aber das muss sich von den Kosten her mit den Ressourcen des gesamten Konzerns vereinbaren lassen. Daher sind wir ganz auf 'GPWC'-Linie, was die zukünftige Gestaltung der Formel 1 angeht."
"Für uns ist die Situation anders als für andere Hersteller, denn wir sind relativ klein. Ferrari ist nicht so groß wie Mercedes, BMW, Renault, Honda oder Toyota. Es gibt europäische Fußballklubs mit mehr Einnahmen als Ferrari. Ich mag Fußball und kenne daher auch den Unterschied der Budgets von einem Spitzenklub und von Ferrari. Es wird langsam Zeit, dass wir eine Lösung für die Formel 1 finden. Wir alle müssen uns über die Zukunft ernsthafte Gedanken machen", ergänzte er.

