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Brawn: "Ich befürchtete ein Desaster"
Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn war nach dem Rennen ob der großartigen Aufholjagd des Teams beinahe sprachlos
(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team stand beim Heimrennen in Monza gewaltig unter Druck. Bis auf zwei Rennen hatte man in dieser Saison bisher alle Grands Prix gewinnen können, beide Weltmeisterschaften konnte man sich schon vor dem Großen Preis von Italien sichern. Kein Wunder also, dass die Mehrheit der rund 100.000 Fans vor Ort sowie Millionen von Zuschauer an den Fernsehschirmen einen Sieg in Monza erwartete.

© xpb.cc
Die Mienen bei Ferrari waren in Monza zunächst alles andere als entspannt
Doch danach sah es zu Beginn des Rennens bekanntlich nicht aus. Die Sorgenfalten bei Ross Brawn, dem Technischen Direktor von Ferrari, wurden bereits zu Beginn des Rennens größer, als klar wurde, dass die Strecke alles andere als optimal für die Bridgestone-Reifen war: "Für uns wäre es natürlich optimal gewesen, wenn es komplett nass gewesen wäre. Wir wussten, dass wenn wir eine Achillesverse haben, dann ist es die Leistung auf einer feuchten Strecke."#w1#
Unter diesen Bedingungen hat Michelin in der Regel einen Vorteil, aus diesem Grund entschied sich vielleicht auch Rubens Barrichello dazu, auf Intermediate-Reifen zu setzen, wohingegen Michael Schumacher auf Trockenreifen vertraute: "Rückblickend ist es schwierig zu, sagen ob nun Michael oder Rubens die beste Wahl getroffen hat. Wie auch immer, in den ersten Runden sah es sehr schlecht aus und zu dieser Zeit dachten wir, dass wir im besten Fall auf ein paar Punkte oder vielleicht einen Platz auf dem Podium hoffen können."
Dass es schlussendlich noch für einen Doppelsieg gereicht hat, konnte Ross Brawn zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen: "Mir fehlen beinahe die Worte. Nach fünf Runden sah es nach einem Desaster aus und dann sind wir als Erster und Zweiter ins Ziel gekommen." Zu verdanken hat dies das Team nicht nur der fahrerischen Klasse von Rubens Barrichello und Michael Schumacher sondern auch der exzellenten Arbeit des Teams in der Boxengasse.
Ohne die technische Überlegenheit des Autos wäre dieser Doppelsieg aber niemals möglich gewesen: "Wir waren einfach so viel schneller. Wir mussten nur diese Geschwindigkeit einsetzen. Rubens blieb hinter Montoya hängen und dann haben wir die Strategie umgestellt, um ihm mehr Raum zu geben und er hat ihn optimal genutzt - fantastisch. Und Michael - gut, er hat immer nur weiter gepusht, schnellste Runde, schnellste Runde, ist durch das Feld gepflügt", so der Brite gegenüber 'Premiere'.
Ein Blick auf die schnellsten Rennrunden belegt, wie überlegenen Ferrari in Monza war. Michael Schumacher war rund 0,9 Sekunden pro Runde schneller als Antonio Pizzonia im BMW-Williams: "Man muss eines feststellen: Ferrari hat die Konkurrenz wieder mal vorgeführt. Es kann keiner nur im Entferntesten dran hinschmecken, an diese Leistungsperformance. Und ich sehe ziemlich schwarz für den Rest der Saison. Für Ferrari wäre es die Höchststrafe gewesen hier nicht zu gewinnen. Jetzt haben sie allen gezeigt, wo der Hammer hängt!", so 'Premiere'-Formel-1-Experte Hans-Joachim Stuck.
Und auch die Konkurrenz muss die Leistung der Italiener neidlos anerkennen: "Beide Fahrer hatten Handicaps aber haben das gut ausgebügelt mit einer prima Strategie, natürlich mir enormen Rundenzeiten, die kein anderer fahren konnte. Da kann man wirklich sagen: Glückwunsch, das war eine sehr, sehr gute Leistung", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

