2005 kein drittes Auto für McLaren oder Williams

Unabhängig vom Ausgang der Marken-WM wird wohl kein Top-Team 2005 an den Freitagen ein drittes Auto einsetzen dürfen

(Motorsport-Total.com) - Seit vergangener Saison gibt es für einige Teams die Möglichkeit, am Freitag der Grand-Prix-Wochenenden ein drittes Auto einzusetzen. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass man im Vorjahr die Konstrukteurs-WM nicht unter den besten Vier beendet haben darf. Nun könnte diese Regel für 2005 im Sinne des Sports angepasst werden.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Für Alex Wurz ist die veränderte Freitagsregel eine schlechte Nachricht

Aufgrund der überraschend starken Performances von BAR-Honda und Renault ergibt sich nämlich im Moment das unerwartete Szenario, dass McLaren-Mercedes nach gegenwärtigem Stand im kommenden Jahr mit einem zusätzlichen Fahrzeug testen dürfte. Dies würde freilich dem Ursprung der Freitagstests widersprechen, die ins Leben gerufen wurden, um den Testrückstand der kleinen Teams während der Saison im Rahmen zu halten.#w1#

Mosley will den Geist der Freitagstests schützen

FIA-Präsident Max Mosley hat folglich am Freitag angekündigt, dass er eine Abänderung der Definition der Regel beantragen wird - möglicherweise in die Richtung, dass Teams, die in den letzten zehn Jahren eine Weltmeisterschaft gewonnen haben, generell nicht an den Freitagstests teilnahmeberechtigt sind. Dies würde die Hintertür für McLaren-Mercedes und BMW-Williams, die den Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-WM derzeit austragen, auf jeden Fall schließen.

McLaren-Boss Ron Dennis hat ohnehin nie damit gerechnet, 2005 drei Fahrzeuge einsetzen zu können, wie er in Monza klarstellte: "Ich wäre schon sehr überrascht, wenn uns das erlaubt würde. Die Regel wurde nie entwickelt, um den Top-Teams einen Vorteil zu verschaffen. Wenn jetzt auf einmal kein Team, das in den letzten zehn Jahren die Weltmeisterschaft gewonnen hat, teilnehmen darf, wird das sicher abgesegnet, denn es würde beim derzeitigen Stand der Dinge nur zwei Gegenstimmen geben."

Nur McLaren und Williams gegen eine veränderte Regel

Sportpolitisch ist die Lage nämlich "relativ simpel", wie Dennis betonte: Es gibt zehn Stimmen der Teams, was die Regeln für kommende Saison angeht, und Beschlüsse können mit einer 80-Prozent-Mehrheit gefasst werden. Logischerweise werden McLaren und Williams gegen eine Änderung abstimmen, weil sie die Aussicht auf einen potenziellen Wettbewerbsvorteil haben, aber alle anderen Rennställe dürften aus eigenem Interesse ihr Veto einlegen.

Einer, der sich schon gefreut hat, 2005 eventuell wieder in Erscheinung zu treten, wird diese Nachricht nicht gerne vernehmen - nämlich McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz, der zuletzt in Malaysia vor vier Jahren einen Grand Prix bestritten hat und sich seither mit dem Platz auf der "Reservebank" zufrieden geben muss. Für Wurz, im Team vertraglich für den Einsatz eines dritten Autos vorgesehen, geht damit eine gute Möglichkeit, sich wieder ins Rampenlicht zu rücken, verloren.