• 13.09.2004 11:00

  • von Fabian Hust

Dicke Luft zwischen Trulli und Briatore

Die Schlammschlacht zwischen Noch-Renault-Pilot Trulli und Renault-Teamchef sowie Ex-Manager Briatore ist voll entbrannt

(Motorsport-Total.com) - Das Tuch zwischen Renault-Pilot Jarno Trulli und Teamchef Flavio Briatore, der bis vor kurzem noch der Manager seines Landsmanns war, ist wohl endgültig zerschnitten. Mittlerweile geistert sogar das Gerücht durch die Boxengasse, dass der Rennfahrer aus Pescara schon beim kommenden Rennen durch Jacques Villeneuve ersetzt werden könnte. Dass Trulli das Team verlassen wird, steht schon seit längerem fest. Briatore ist mit den Leistungen seines ehemaligen Schützlings nicht zufrieden, was viele Experten nicht nachvollziehen können.

Titel-Bild zur News: Briatore und Trulli

Haben sich nicht mehr viel zu sagen: Briatore und Trulli

Das Team ist im Moment verärgert darüber, dass Jarno Trulli in aller Öffentlichkeit behauptet, er werde von seinem Team gegenüber Fernando Alonso benachteiligt, seitdem feststeht, dass er das Team verlassen wird. In Belgien fuhr der Italiener vor zwei Wochen ein schwaches Rennen, schob dies auf Probleme mit seinem Auto, die das Team jedoch nicht nachvollziehen konnte: "Jarno spürt manchmal Dinge im Auto, die wir anhand der Telemetrie nicht nachvollziehen können", giftet Briatore, der Trulli in Monza nach einem weiteren schwachen Rennen lediglich auf dem zehnten Rang im Ziel sah.#w1#

Von einer Benachteiligung will Briatore jedenfalls nichts wissen: "Ich denke, dass Jarno an einem Syndrom leidet. Welches Interesse können wir daran haben, ihm sein Leben schwierig zu machen, wenn wir immer noch um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung kämpfen und wir beide Autos ins Ziel und in die Punkte bekommen müssen?", so der Italiener gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Das ist einfach eine Dummheit. Es existiert nicht der Wunsch, ihn von uns zu distanzieren, denn wir bezahlen ihn bis an das Ende der Saison."

Zwar liegt Trulli immer noch auf einem starken vierten Rang, aber bereits seit fünf Rennen ist der Italiener nun schon ohne Punkte. Es ist natürlich, dass nun einige Experten der Meinung sind, dass Trulli das Kapitel Renault bereits abgehakt hat und schon zu seinem wohl zukünftigen Arbeitgeber Toyota schielt: "Nun sagen manche Leute, dass ich mit meinem Kopf nicht mehr bei der Sache bin, aber ich bin hartnäckig, auch wenn manche Leute vielleicht möchten, dass ich das Team früher verlasse. Ich werde weiterhin alles geben", wird Trulli von der Nachrichtenagentur 'ANSA' zitiert.

Glaubt man den Aussagen von Jarno Trulli, dann ist die Beziehung zu Flavio Briatore derzeit alles andere als optimal: "Er sagt mir, dass ich mich verändert habe, dass ich nicht mehr an das Auto glaube. Wenn die Dinge richtig laufen, liegt es am Auto. Wenn sie schief laufen, dann ist es der Fehler des Fahrers. Aber ich kann nicht mehr tun. Ich sage schon seit zwei Monaten, dass das Auto nicht mehr so ist wie früher, dass ich mit ihm nicht mehr an das Limit geben kann. Seit sieben Jahren hat mich hier nie ein Teamkollege im Qualifying geschlagen. Und Fernando? Ich weiß, dass er im Moment vor mir stehen sollte und hier hat sich das wieder einmal gezeigt. Er ist nun der Renault-Fahrer..."