Coulthard: Attacke von Pizzonia war "dumm"

Über ihre Kollision gestern in Monza haben David Coulthard und Antonio Pizzonia erwartungsgemäß unterschiedliche Ansichten

(Motorsport-Total.com) - Den letzten Zweikampf des gestrigen Rennens in Monza lieferten sich bis zum allerletzten Meter David Coulthard und Antonio Pizzonia um Platz sechs. In der 52. von 53 Runden kam es dann, wie es kommen musste: Pizzonia versuchte aus dem Windschatten heraus vor der ersten Schikane eine Attacke, wodurch es zu einer Kollision kam. Immerhin konnten beide in unveränderter Reihenfolge weiterfahren.

Durch seine aggressive Fahrweise fiel Pizzonia gestern mehrmals auf

Naturgemäß gingen die Ansichten über den Zwischenfall nach dem Rennen weit auseinander. Coulthard sah die Schuld nicht bei sich und tat dies auch offen kund: "Das war unausweichlich. Ich habe schon zehn Runden vorher gewusst, dass er irgendwann etwas Dummes probieren würde. Diese Autos haben beim Bremsen nur eine Linie. Wenn man nicht im Windschatten des Vordermannes ist, kann man ihn nicht einfach so ausbremsen."#w1#

"Als ich aus der Parabolica kam, sah ich, dass Antonio relativ knapp hinter mir war", schilderte der McLaren-Mercedes-Pilot seine Sicht der Dinge. "Ich dachte schon, dass er es riskieren würde. Natürlich kann man nicht in den Rückspiegel schauen, wenn man durch eine Kurve fährt. Als ich dann den Schlag spürte, war ich ehrlich gesagt darauf vorbereitet. Er hat versucht, aus dem Nichts irgendetwas hervorzuzaubern, denke ich."

Pizzonias Version klang anders: "Ich war dicht hinter ihm und hoffte, ihn überholen zu können, aber er hatte mehr Top-Speed als ich und ich kam nicht vorbei. Dann hat David einen Fehler in der letzten Kurve gemacht und ich war ausgangs Parabolica nahe an ihm dran, aber beim Anbremsen der ersten Schikane haben wir beide unsere Räder blockiert und dadurch sind wir uns gegenseitig ins Auto gefahren. Zum Glück ist dabei nichts weiter passiert."

Seitens der Rennleitung hat der Zwischenfall keine Konsequenzen für einen der beiden Piloten, zumal sich an der Reihenfolge im Rennen ja nichts geändert hat. Darüber hinaus wäre es müßig, Pizzonia nachträglich zu bestrafen, schließlich war Monza ohnehin sein vorerst letzter Grand Prix in diesem Jahr, weil ab Shanghai voraussichtlich wieder Ralf Schumacher am Steuer des BMW-Williams sitzen wird.