Ferrari: 4252 Kilometer für die Trendwende...

Mit einem massiven Testprogramm im Rücken will Ferrari noch vor der Sommerpause in Silverstone die Trendwende schaffen

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Samstag ging für das Ferrari-Team in Italien eine intensive Testwoche zu Ende, in der man sich bemüht hat, Verbesserungen in allen Bereichen zu erzielen, um in der Weltmeisterschaft rechtzeitig vor der Finalphase das Zepter wieder in die Hand zu nehmen, nachdem zuletzt BMW-Williams eine dominierende Rolle spielte.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2003-GA

Mit einem rundum verbesserten Paket will Ferrari jetzt zurückschlagen

Insgesamt 4252 Kilometer spulten Michael Schumacher und Felipe Massa in Mugello und Fiorano sowie Rubens Barrichello und Luca Badoer in Barcelona ab. Gearbeitet wurde nach den jüngsten Schlappen primär an den Bridgestone-Reifen, aber auch dem F2003-GA wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Abgerundet wurde die Woche mit einem Motorenentwicklungsprogramm, weshalb man vermutlich vom intensivsten Test Ferraris in diesem Jahr sprechen kann.

"Das war der letzte Test vor der sechswöchigen Pause und wir haben dementsprechend hart daran gearbeitet, unser Fahrzeug und all seine Komponenten zu verbessern", gab Teamchef Jean Todt zu Protokoll. "Unsere technischen Partner ? vor allem Shell und Bridgestone ? haben gemeinsam mit uns hart gearbeitet. Wir haben dadurch eine Verbesserung des F2003-GA erreicht und einige interessante Entwicklungen der Reifen."

Nach Silverstone, so Todt, könne man daher "in recht zuversichtlicher Stimmung" gehen, jedoch mit dem Wissen um starke Konkurrenz. Wie schon zuletzt dürften aber die Reifen den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben ? und gerade beim britischen Grand Prix hat Bridgestone in den letzten Jahren nie schlecht ausgesehen. Außerdem spricht das englische Wetter mit seinem berüchtigten Regen für die japanischen Pneus.

Felipe Massa hat letzte Woche hauptsächlich am Motor gearbeitet und am Mittwoch eine Renndistanz simuliert ? mit Erfolg, wie Paolo Martinelli bestätigte: "Mit ein paar Neuerungen wollen wir nicht nur die Leistung, sondern auch die Fahrbarkeit verbessern, indem wir verschiedene Mappings einsetzen. Wie immer haben dabei die Zulieferer eine große Rolle gespielt. Shell hat uns ein neues Benzin zur Verfügung gestellt und Magneti-Marelli brachte neue elektronische Komponenten."

Fortschritte soll es aber auch im aerodynamischen Bereich geben, erklärte Technikchef Ross Brawn: "Wir haben uns gesteigert", spielte er auf Detailverbesserungen der Verkleidung an. Und: "Bridgestone hat interessante Lösungen für die nächsten Rennen hervorgebracht. Es ist nichts Revolutionäres, aber definitiv ein Schritt nach vorne. Außerdem haben wir uns verschiedene Optionen zur Kontrolle der Traktion angesehen, die sicher helfen werden."