Fernandes: "Hoffentlich ist es bald vorbei"
Tony Fernandes erwartet sehnsüchtig die für den 21. März angesetzte Gerichtsverhandlung, um den Lotus-Namensstreit endlich zu beenden
(Motorsport-Total.com) - Der nicht enden wollende Streit um den Namen Lotus in der Formel 1 geht in die nächste Runde. Tony Fernandes, Chef des seit Beginn der Saison 2010 unter dem Namen Lotus fahrenden Teams, sah sich zu Beginn der Woche heftiger Kritik von Genii-Boss Gerard Lopez ausgesetzt, der wiederum seit Beginn dieser Saison die Hauptanteile am Renault-Team hält, wo Lotus als Sponsor fungiert.

© Team Lotus
Lotus-Namensstreit: Teamchef Fernandes ist enttäuscht und will weiter kämpfen
Lopez' Vorwürfe in Richtung Fernandes beinhalten, dass es dem Malaysier lediglich ums Geld ginge, da eine Änderung des Teamnames einen Verlust sämtlicher FOM-Prämien für das Team Lotus bedeuten würde. Als Reaktion darauf gibt sich Fernandes enttäuscht: "Inzwischen wird es persönlich. Ich habe stets versucht, das Ganze nicht persönlich werden zu lassen. Was habe ich falsch gemacht?"
Fernandes stellt klar: "Ich liebe Lotus und habe diese ganze Geschichte nie gewollt." Seine ursprüngliche Idee, im Streit mit der Lotus-Gruppe kleinbeizugeben, um den traditionsreichen Namen nicht weiter durch den Dreck zu ziehen, stieß bei vielen seiner Angestellten jedoch auf Ablehnung, wie Fernandes offenbart: "Einige Mitarbeiter kamen zu mir und sagten: 'Das kannst du nicht machen, wir stammen aus Norfolk und haben für Lotus gearbeitet.'"
Der Lotus-Teamchef will seine ursprüngliche Idee allerdings nicht als Zeichen der Aufgabe verstanden wissen, vielmehr ginge es ihm darum, im Sinne der Marke zu handeln. "Die Lotus-Gruppe hat mir sechs Millionen Britische Pfund (umgerechnet sieben Millionen Euro; Anm. d. Red.) geboten, wenn ich den Namen Lotus an sie abtrete. Wir haben allerdings 80 Millionen Pfund (94 Millionen Euro) investiert. Ihr Angebot zu akzeptieren, hätte den Bankrott für unser Team bedeutet."
Fernandes sieht sich vor allem seinen 250 Mitarbeitern gegenüber in der Verantwortung weiterzukämpfen und kann die von November auf den 21. März vorgezogene Gerichtsverhandlung kaum erwarten: "Ich bin wirklich froh darüber, dass der Richter die Verhandlung vorverlegt hat. Je schneller das Ganze abgehakt ist, desto besser für alle Beteiligten. Hoffentlich ist das Thema damit ein für allemal beendet und jeder kann seinen eigenen Weg weitergehen."

