• 02.02.2011 14:48

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Auf Wunsch der Teams: Pirelli übernimmt Ingenieure

Weil sich einige Teams Kontinuität gewünscht haben, übernimmt Pirelli einige Ingenieure von Bridgestone - Formel-1-Team besteht aus 14 Sprachen

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur rein technisch, sondern auch menschlich bedeutet der Wechsel des Reifenherstellers für die Formel-1-Teams eine Umstellung. Denn Bridgestone hatte den einzelnen Rennställen (meist seit Jahren dieselben) Reifeningenieure zur Verfügung gestellt - Jobs, die durch den Umstieg auf Pirelli eigentlich neu besetzt werden müssten.

Titel-Bild zur News: Pirelli-Ingenieur

Einige der neuen Pirelli-Ingenieure waren bisher für Bridgestone tätig

Doch weil einige Teams nicht auf die ihnen vertrauten Ingenieure verzichten wollten, traten sie an Pirelli heran und baten um eine Übernahme der Dienstverträge der jeweiligen Mitarbeiter. So kommt es, dass viele Bridgestone-Mitarbeiter nur ihr Hemd gewechselt haben, aber auch in der kommenden Saison wieder in den gleichen Boxen im Formel-1-Paddock anzutreffen sind.

"Die Teams haben das angeregt", erklärt Pirelli-Sportchef Paul Hembery. "Sie wollten gewisse Leute auch weiterhin an Bord wissen. Die meisten der älteren Teams haben einen Ingenieur, der einen Motorsport-Hintergrund hat, manche stammen von anderen Formel-1-Rennställen oder aus anderen Motorsportkategorien. Es ist eine gute, internationale Mannschaft."

Übernommen wurden auch einige Mechaniker, die wie schon zu Bridgestone-Zeiten die Reifen auf die Felgen ziehen und sich um andere alltägliche Aufgaben kümmern. Außerdem hat sich Pirelli in der PR-Abteilung mit der früheren FIA-Pressesprecherin Alexandra Schieren verstärkt, die durch ihre Vergangenheit über sämtliche Abläufe in der Königsklasse bestens Bescheid weiß.

All diese Neuzugänge führen zu einer sehr internationalen Motorsportdivision: "Ursprünglich", so Hembery, "waren es 13 unterschiedliche Sprachen bei uns im Team. Das hielten wir aber für eine Unglückszahl, also fanden wir noch einmal eine weitere Sprache. Jetzt stehen wir bei 14 - Schwedisch kam zuletzt dazu. Wenn die Leute nun fluchen, merken wir es nicht einmal!"

Im Ernst fügt er abschließend an: "Wir haben ein tolles Team beisammen. Wir sind ein internationales Unternehmen und wollten uns genau so aufstellen."