Melbourne: Die Wogen werden geglättet
In Australien zeichnet sich ein vorübergehendes Ende des Streits um den Grand Prix in Melbourne ab: Bundesstaat Victoria sagt Unterstützung zu
(Motorsport-Total.com) - Der alljährliche Streit um die hohen Kosten für den Grand Prix im Albert Park von Melbourne scheint sich wieder rechtzeitig vor dem Event zu legen. Vor wenigen Tagen hatte der Bürgermeister der australischen Metropole seinem Unmut über die hohen Defizite Luft verschafft. Robert Doyle hatte die Zukunft des Grand Prix öffentlich in Frage gestellt und sogar von einem vorzeitigen Vertragsausstieg nach der Auflage 2011 gesprochen.

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Melbourne wird die Formel-1-Szene auch 2011 begeistert empfangen
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone war aufgrund dessen sofort in die Offensive übergegangen. "Wenn Melbourne nicht mehr will, dann gibt es genügend andere Interessenten", so der Brite, der im Falle einer vorzeitigen Vertragsauflösung auf festgelegte Zahlungen pochen würde. Immerhin läuft der Kontrakt noch bis 2015. Nun aber werden die Wogen geglättet, ohne dass Doyle oder Ecclestone daran irgendwelchen Anteil hätten.
Die Regierung des Bundesstaates Victoria stellte deutlich dar, dass man den Grand Prix auch in Zukunft unterstützen werde. "Wir haben das Rennen immer schon überstützt, weil es ein international wichtiger Event ist, der für die Darstellung des Bundesstaates Victoria und den hiesigen Tourismus von hohem Wert ist", erklärte die zuständige Ministerin Louise Asher gegenüber der Agentur 'AAP'. Klartext: "Wir stehen zum Grand Prix!"
Allerdings wird man dem örtlichen Promoter Ron Walker nicht bedingungslos den Rücken freihalten. Der Chef des Veranstalters AGPC hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Kostensenkungen versprochen, die sich in der Endabrechnung eines Jahres allerdings nie bemerkbar machten. "Man muss jetzt nicht spekulieren", sagt Ministerin Asher. "Wenn der Event vorbei ist, dann bekommen wir die Zahlen im Parlament vorgelegt und dann wissen wir bescheid."
Promoter Ron Walker bleibt unterdessen gelassen und spielt die Streitereien der vergangenen Tage herunter. "Ich denke, es gab da ein Missverständnis beim Bürgermeister, der mit der Regierung nämlich vorher noch gar nicht gesprochen hatte." Der Australier macht sich vielmehr Sorgen, welches Bild Melbourne beim Formel-1-Boss hinterlässt: "Seit wir das Rennen haben, hatte es Ecclestone nun schon mit vier verschiedenen Premiers zu tun. Da kann es schon mal zu Verwirrung kommen..."

