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Fahrerkarussell: Heidfeld als Schlüsselfigur
Nick Heidfeld wird in der Formel 1 bleiben, Ralf Schumacher steht vor der Verlängerung und Frentzen vor dem Aus
(Motorsport-Total.com/sid) - Nick Heidfeld verhandelt mit der halben Formel 1, Heinz-Harald Frentzen steht vor dem Aus und Juan Montoya ist ausgerechnet beim BMW-Erzrivalen Mercedes im Gespräch - das Fahrerkarussell in der Königsklasse kommt immer heftiger in Fahrt. Fest angeschnallt sind nur die im Titelkampf verstrickten Schumacher-Brüder. Weltmeister Michael hat seinen Kontrakt bei Ferrari kürzlich bis 2006 ausgedehnt, sein Herausforderer Ralf steht kurz vor einer Vertragsverlängerung bei BMW-Williams zumindest für den gleichen Zeitraum.

© Sauber
Heinz-Harald Frentzen besitzt derzeit keine Formel-1-Angebote
"Ich fahre im nächsten Jahr in der Formel 1. Am liebsten in einem Auto, in dem ich Weltmeister werden kann", sagt Nick Heidfeld. Das 26 Jahre alte Toptalent ist so was wie die Schlüsselfigur im Personalschach für 2004. Das `Team Mönchengladbach´ beim Schweizer Sauber-Rennstall mit `Quick Nick´ und Heinz-Harald Frentzen wird zum Saisonende aufgelöst, wahrscheinliche Nachfolger sind Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella sowie Ferrari-Testfahrer und Ex-Sauber-Mann Felipe Massa. Heidfelds Manager Werner Heinz verhandelt deshalb "mit mehreren Teams", als mögliche Interessenten gelten Jaguar, BAR und vor allem Toyota.
Der in Köln angesiedelte Rennstall gilt als das aufstrebende Team der Formel 1 und bietet mit einem Jahresbudget von über 300 Millionen Euro die größten finanziellen Ressourcen. Als möglicher Nachfolger von Cristiano da Matta müsste Heidfeld wahrscheinlich nicht einmal den von Manager angebotenen Abschlag auf sein momentanes Jahresgehalt von geschätzten 5 Millionen Euro hinnehmen und könnte genau wie bei McLaren-Mercedes früher oder später um den Titel fahren.
Der Silberpfeil-Rennstall wird seine Ende August auslaufende Option auf den einst mit viel Geld geförderten Jungstar aber wohl nicht wahrnehmen. Diskutiert wird dafür über ein "Mercedes-Farmteam" im Jordan-Rennstall, der sich ab kommendem Jahr gern für gut 10 Millionen Euro mit Kundenmotoren aus Stuttgart beliefern lassen will. Bei Jordan werden wahrscheinlich die Plätze von Fisichella und dem zu langsamen Briten Ralph Firman frei.
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug lobt Nick Heidfeld zwar als großes Talent, will neben dem superschnellen Kimi Räikkönen aber auch den in die Kritik geratenen Schotten David Coulthard 2004 im Silberpfeil sehen. Deshalb bezeichnet Montoya die Gerüchte über einen Freigabe-Antrag an BMW und einen vorzeitigen Wechsel zu McLaren "als kompletten Bullshit". Für 2005 hält sich der angeblich auch von Ferrari umworbene Kolumbianer allerdings alle Optionen offen.
Obwohl BMW-Motorsportchef Mario Theissen die "stärkste Fahrerkombination der Formel 1 halten will", hat momentan Ralf Schumacher die besseren Karten. Dessen Manager Willi Weber will möglicherweise schon vor dem Heim-Grand-Prix am 3. August in Hockenheim "vielleicht sogar bis 2009 bei BMW verlängern". Während "Schumi II" wahrscheinlich sein Traumgehalt von angeblich 15,3
Millionen Euro halten kann, ist der Marktwert von Heinz-Harald Frentzen drastisch gesunken. "Wir führen Gespräche, aber wir haben momentan keine Angebote. Heinz will in der Formel 1 bleiben, wenn das nicht klappt, denkt er vielleicht über einen Wechsel in die DTM nach", sagte Monte Field dem 'sid'.
Der Frentzen-Berater bemüht sich um ein Umdenken bei Sauber, bringt seinen Schützling aber auch bei Toyota, BAR oder Jaguar ins Gespräch. BAR möchte gern den teuren Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve loswerden oder zumindest sein Gehalt von rund 13 Millionen Euro drücken.
Bei Jaguar wird wohl der Platz des bislang enttäuschenden Brasilianers Antonio Pizzonia frei. Neben Heidfeld und Frentzen sind bei den grünen Raubkatzen aber auch Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz aus Österreich und Justin Wilson im Gespräch. Der 1,92 m große Brite hat im Kampf um einen der wohl sieben freien Plätze für 2004 einen Vorteil - er bringt Geld mit. Sein Cockpit bei Minardi besorgte sich der schlaue Jüngling über den Verkauf von "Wilson-Aktien" für zwei Millionen Euro.

