• 19.07.2003 13:42

  • von Marcus Kollmann

Firmans Chancen 2004 bei Jordan zu bleiben steigen

Durch bessere fahrerische Leistungen und Fisichellas wachsenden Frust, ist Firman für nächstes Jahr in einer guten Position

(Motorsport-Total.com) - Freude, Frust und Hoffnung, mit diesen drei Worten lässt sich eingrenzen was Formel-1-Neuling Ralph Firman in seiner ersten Saison bisher erlebt hat. Nach drei Jahren in der japanischen Formel Nippon gelang es dem 28-Jährigen sich letztes Jahr gegen eine Vielzahl von Bewerbern im Kampf um das zweite Cockpit bei Jordan durchzusetzen.

Titel-Bild zur News: Ralph Firman

Firmans Chancen auch 2004 im Jordan zu sitzen stehen derzeit ziemlich gut

Konnte der über einen britischen und irischen Pass verfügende Rennfahrer zu Saisonbeginn kaum aus dem Schatten seines wesentlich erfahrenen Teamkollegen hervortreten, kam er schließlich nach für nach an dessen schnellste Rundenzeiten heran.

Neben dem Saisonauftakt in Melbourne, seinem ersten Formel-1-Grand Prix, hatte Firman dann auch beim Großen Preis von Spanien bereits ein Erfolgserlebnis zu feiern, als er als Achter ins Ziel kam und damit einen WM-Punkt holte. Zum Vergleich: Sein Vorgänger, Takuma Sato, der über mehr Formel-1-Erfahrung aus den Testfahrten verfügte bevor er seine erste Saison als Stammfahrer für Jordan absolvierte, holte erst im letzten Grand Prix der Saison 2002 seine ersten Punkte.

Wäre es nach Firman gegangen, so hätten dem in Spanien geholten Punkt weitere folgen können, doch die insgesamt nicht berauschende Konkurrenzfähigkeit des Jordan-Boliden verhinderten das bisher. Auch für die restlichen Rennen sieht es diesbezüglich eher düster aus.

Während die Konkurrenz vor der Sommerpause wie verrückt testete, neue Teile ausprobierte und diese größtenteils schon in Silverstone einsetzt, blieb Firman beim Heim-Grand Prix bisher nur der Frust darüber, dass die Gelben weiterhin zu langsam sind. Entwicklungen die das Team einen Schritt vorwärts bringen sucht man vergeblich. Weitere WM-Zähler aus eigener Kraft zu holen erscheint deshalb illusorisch.

Die enttäuschende Wettbewerbsfähigkeit der Gelben könnte aber auch etwas Gutes haben, denn nachdem es ein offenes Geheimnis ist, dass Teamkollege Giancarlo Fisichella versucht so schnell wie möglich für 2004 ein besseres Cockpit zu finden, steigen mit einem Weggang des Italieners auch Firmans Chancen nächstes Jahr wieder in der Königsklasse des Motorsports anzutreten.

Vom fahrerischen Standpunkt fällt es Firman zwar nach wie vor schwer im Einzelzeitfahren drei gute Sektorenzeiten zu einer schnellen Runde zusammen zu bringen, doch das gleicht er im Rennen wieder aus und ein Vergleich seiner Rundenzeiten mit Fisichella zeigt, dass es ihm zunehmend immer mehr gelingt auf dem Niveau des vielleicht schon mit dem Kapitel Jordan abschließenden und nicht mehr ganz so motivierten Italieners zu fahren.

Als Vorteil für seinen Verbleib bei den Gelben darf Firman zudem die mit seiner Verpflichtung für 2003 zusammenhängenden und aufgestockten Sponsorengelder von Benson und Hedges an Jordan sehen, denn Teamchef Eddie Jordan wird auch 2004 auf dieses Geld angewiesen sein.