• 19.07.2003 12:22

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: "Das ist doch absoluter Blödsinn"

Der Schotte hat von guten Ratschlägen und der darin versteckten Kritik genug - Legt er sein Image als Gentleman jetzt ab?

(Motorsport-Total.com) - Entgleisungen von David Coulthard in der Formel 1, ganz gleich ob nun verbaler oder nonverbaler Art, sind äußerst selten. Das letzte Mal als der Schotte für Schlagzeilen sorgte war sein berühmter "Stinkefinger"-Zeig während des Großen Preises von Frankreich, der liegt allerdings schon drei Jahre zurück.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Coulthard ist von der jüngsten Kritik an seiner Person genervt

In der Zwischenzeit ist der McLaren-Pilot auf der Rennstrecke höchstens durch die bekannten Gesten eines hinter einem nur widerwillig Platz machend liegenden Piloten aufgefallen.

Abseits der Strecke ist "DC" als Gentleman bekannt und auch wenn er keine weiße Weste hat, aber welcher Fahrer hat die schon?, ist er gerade wegen seiner guten Schule auch als Imageträger im Team McLaren-Mercedes beliebt.

Coulthard ist eben jemand der seine gute Erziehung ganz selten vergisst und bei den verschiedenen PR-Auftritten immer lächelt, immer höflich und zuvorkommend ist.

Genau das hat dem 32-Jährigen aber auch den Ruf eingebracht auch auf der Rennstrecke nicht gerade einer der härtesten Gegner zu sein. Fehlt Coulthard einfach der notwendige Biss?

Eigentlich nicht, denn auch der Schotte hält bei Überholversuchen dagegen oder wagt Manöver, zum Beispiel gegen Michael Schumacher, die sich nicht alle Piloten der Formel 1 trauen. Unterm Strich aber bleibt die Tatsache, dass "DC" ein Image als "Gentleman-Fahrer besitzt und die Vergangenheit hat gezeigt, dass ihm die Konstanz fehlt, um sich in der WM durchzusetzen.

Zuletzt wurde Coulthard deshalb von niemand anderem als Bernie Ecclestone ein Teamwechsel empfohlen. Der Formel-1-Chef findet, dass es "DC" zu gut geht bei den Silberpfeilen und hat den Eindruck gewonnen, dass sich der Pilot dort zu komfortabel fühlt.

Dem stimmt der 151-fache Grand Prix-Teilnehmer aber ganz und gar nicht zu: "Niemand", so Coulthard im Vorfeld seines Heim-Grand Prix in Silverstone, "muss mir erzählen ich würde mich bei McLaren in einer Komfortzone befinden. Ron Dennis ist der strengste Arbeitgeber in der Boxengasse und ich bin bei McLaren weil ich gute Arbeit verrichte und das Team besitzt das Zeug um Rennen zu gewinnen."

Auch die Meinung, wonach er auf Grund der doch deutlichen Punktedifferenz zwischen ihm und seinem Teamkollegen nicht schnell genug wäre, teilt Coulthard nicht: "Das ist doch absoluter Blödsinn. An meinem Speed ist nichts auszusetzen. Es wird immer junge Fahrer geben, doch Schnelligkeit alleine kann einen auch nur bis an einen gewissen Punkt bringen."

Den Grund, warum ihm gerade in den letzten Wochen Gegenwind in Form von guten Ratschlägen und der darin versteckten Kritik entgegenblies, hat der 32-Jährige ebenfalls ausgemacht und sieht ihn darin, dass er einfach seine Emotionen im Griff hat und seine Enttäuschung und seinen Ärger meist für sich behält.

Etwas, was er wohl ändern wird, wenn es dabei hilfreich sein sollte die in der Öffentlichkeit herrschende Meinung über ihn zu verbessern: "Ich reiße meine Klappe nicht gleich auf und mache meinem Unmut Luft wie es zum Beispiel Nigel Mansell getan hat, doch vielleicht ist es ja jetzt an der Zeit genau das zu tun?", fragt sich Coulthard, ob er mit dieser Vorgehensweise vielleicht besser dient wäre.