Fahrerfrage für BMW-Williams ab Montag ein Thema

Obwohl BMW-Williams als einziges Top-Team noch ein Cockpit frei hat, will man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen

(Motorsport-Total.com) - Durch den Fall Button, der vom 'Contract Recognition Board' diese Woche mit einer 60-seitigen Urteilsbegründung zu Gunsten von BAR-Honda entschieden worden ist, steht das BMW-Williams-Team auf einmal mit nur noch einem Fahrer für kommende Saison da. Dennoch will man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Jetzt ist es für Eile auch schon zu spät, findet Dr. Mario Theissen...

Dies stellte BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen am Freitag in Brasilien klar: "Zunächst einmal konzentrieren wir uns nur auf den Saisonabschluss hier in Sao Paulo", teilte er gegenüber Journalisten mit. "Nächste Woche werden wir uns über die Fahrersituation für das nächste Jahr unterhalten. Wir sind nicht unter Zeitdruck. Natürlich ist die Situation nicht die, die wir uns gewünscht haben, es war uns aber klar, dass dieser Fall sehr komplex ist. Der Ausgang war offen."#w1#

Ab Montag soll es intensive Beratungen zwischen Williams in Grove einerseits und BMW in München andererseits geben. Es steht zu erwarten, dass BMW zumindest einen Test für Nick Heidfeld im November arrangieren möchte, während aus dem Williams-Lager zuletzt Stimmen laut wurden, wonach man Antonio Pizzonia befördern sollte. Eine dritte Variante wäre eine Rückholung von David Coulthard, der das Team Ende 1995 verlassen hat.

"Es sind diese Namen im Gespräch und einige andere auch", bestätigte Theissen, als er auf Heidfeld, Pizzonia und Coulthard angesprochen wurde. Aber: "Im Moment ist alles Spekulation. Wir stehen nicht unter Zeitdruck, denn die Fahrer, die jetzt zur Verfügung stehen, werden auch in vier Wochen noch verfügbar sein. Wichtig ist für uns, dass wir vor Mitte November - also vor den ersten Wintertests - ein Konzept für nächstes Jahr haben."

Im Alleingang entscheiden kann BMW ohnehin nicht, wer schlussendlich an Bord geholt werden soll. Im Gegenteil: "Wir werden konsultiert, die finale Entscheidung trägt aber Frank Williams", gab der 52-Jährige zu. Die Nationalität, die aus BMW-Sicht ja für Heidfeld sprechen würde, soll aber keinesfalls eine Rolle spielen: "Wir verstehen uns als internationaler Konzern", stellte Theissen schon vor Monaten klar.