• 22.10.2004 15:56

  • von Marco Helgert

Head: Buttons Management hat Schuld

Patrick Head klärt auf, warum die Entscheidung im "Fall Button" gegen die Interessen des BMW-Williams-Teams gefällt wurde

(Motorsport-Total.com) - Die direkten Beteiligten im "Fall Button" hielten sich auch nach der Entscheidung vornehm zurück, wenn es darum ging, die Gründe zu erklären, warum das Notarbüro 'CRB' in der Schweiz im Sinne des BAR-Honda-Teams entschied. Teamchef Frank Williams ließ nur ausrichten, dass man es versucht habe und dieser Versuch auch berechtigt war.

Titel-Bild zur News: Patrick Head

Patrick Head: Der Versuch von BMW-Williams war berechtigt

Patrick Head, bis etwa zur Mitte der Saison Technischer Direktor bei BMW-Williams, offenbarte nun den wahren Grund. So habe das 'CRB' klargestellt, dass "Williams in gutem Glauben gehandelt hat", so Head. "Es gab eine Chance, aber sie entschieden auf Grundlage der Aktionen von Jensons Manager. Sie glaubten nicht, dass er BAR so darüber informiert habe, dass sie die Option nicht korrekt gezogen hatten, wie er es hätte tun sollen."#w1#

Daher sei im Sinne des BAR-Honda-Teams entschieden worden. Dagegen wurde anerkannt, dass BAR ihren Starpiloten fast schon los waren. "Sie haben die Option nicht korrekt gezogen", so der Engländer weiter. "Uns wurde erklärt, dass er nicht mehr an den BAR-Vertrag gebunden ist, aber das hat das 'CRB' gar nicht entschieden. Aber selbst sie haben zugegeben, dass es eine Chance gab."

Doch die Entscheidung ist gefallen, was eine Erleichterung für alle Parteien ist. "Nun wissen wir wenigstens, wo wir stehen", so Head. "Wir respektieren die Einschätzung des 'CRB', wir werden sicher keine weiteren Aktionen starten. Wir hätten es lieber gesehen, wen das vor einem britischen Gericht gelandet wäre, aber so kam es dann letztendlich nicht."

Dass man Jenson Button nun noch aus dem für gültig erklärten BAR-Vertrag herauskaufen würde, bestritt der 58-Jährige vehement. "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte kommen. Jeder, der Frank kennt, weiß, dass er keinen Millionenbetrag zahlen wird. Das wird also nicht passieren." Also muss ein Ersatz gefunden werden, der im kommenden Jahr neben Mark Webber an den Start gehen wird.

Indirekt bestätigte Head in Brasilien, dass sich Testfahrer Antonio Pizzonia nicht umsonst große Hoffnungen auf das zweite Cockpit macht. "Ohne technisches Problem hätte er in Spa auf dem Podest gestanden", erklärter. "Wir sind mit seiner Leistung zufrieden und wären bei BMW-Williams glücklich mit ihm. Aber die Entscheidung wird erst in den kommenden Wochen fallen, ich möchte da nicht vorgreifen."