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Sinneswandel bei Toyota: Ja zu Kundenmotoren
Angesichts der "Motorenkrise" in der Formel 1 hat sich Toyota nun doch bereit erklärt, Motoren an Kundenteams zu liefern
(Motorsport-Total.com) - Aufgrund des bevorstehenden Rückzugs von Ford aus der Formel 1 stehen im Moment Jordan und Minardi ohne einen Motor für die kommende Saison da. Sollte es gelingen, den Jaguar-Rennstall zu verkaufen, könnte auch dieses Thema ein Motorenproblem bekommen, da nicht sicher ist, dass Cosworth auch 2005 Motoren liefern wird, weil die zu Ford gehörende Rennmotorenschmiede ebenfalls vom Rückzug aus der "Königsklasse des Motorsports" betroffen ist.

© Toyota
Im kommenden Jahr könnte Toyota Motoren an Kundenteams liefern
Während Ferrari dem Sauber-Team schon seit Jahren Motoren zur Verfügung stellt, konzentrieren sich die anderen Hersteller bisher - oder im Falle von Honda, wieder - komplett auf ihre eigenen Teams. Seitens BMW, Honda, Renault und Co. gibt es derzeit auch keine Pläne, Motoren an ein Kundenteam zu liefern. Mercedes steht in Verhandlungen mit dem Dubai F1-Team, das 2006 Triebwerke aus Stuttgart erhalten könnte.#w1#
Einen Sinneswandel gibt es nun bei Toyota. Die Japaner erklärten noch vor zwei Wochen in Suzuka, dass man nicht vorhabe, Motoren zur Verfügung zu stellen, doch schon damals deutete man an, dass man dies tun könnte, um die Zukunft der Formel 1 abzusichern. Toyota-Präsident John Howett hat nun in Sao Paulo erklärt, dass man bereit ist, die kleineren, unabhängigen Teams mit Motoren auszurüsten, ein entsprechendes Abkommen müsste aber innerhalb von einer Woche unterzeichnet werden. Neben Eddie Jordan sollen auch mögliche Käufer von Jaguar Racing auf das in Köln stationierte Formel-1-Team zugegangen sein.
Knapp über 10 Millionen Euro soll ein Motorendeal kosten, je nachdem, wie viele Motoren für Testfahrten zur Verfügung gestellt werden und wie der technische Support aussieht - viel mehr können die Kundenteams auch gar nicht bezahlen. Laut Howett liegt der ideale Zeitpunkt für eine Vertragsunterschrift bereits drei Wochen in der Vergangenheit, innerhalb von eine Woche muss ein Vertrag unterschrieben werden, weil ansonsten die Planungsfrist für den Bau der Motoren abläuft: "Wenn nicht bald eine Entscheidung fällt, dann beeinträchtigen wir damit unser eigenes Programm", so der Brite.
"Wir haben gesagt, dass wenn es eine Krise zu geben scheint, wir bereit sind, Unterstützung zu leisten, wir befinden uns jedoch schon drei Wochen hinter unserer idealen Deadline, aus diesem Grund wird es von Tag zu Tag schwieriger", so Howett. "Die Leute haben sich mit uns unterhalten, aber bisher gibt es nichts Konkretes, das ist alles, was ich dazu sagen kann." Nach Aussage des Briten hilft Toyota auch die Tatsache, dass das neue Motorenreglement bestätigt wurde, bei der Bereitstellung von Kundenmotoren. Durch die Vorschrift, einen Motor während zwei Grands Prix einzusetzen, halbiert sich der Motorenbedarf an den Rennwochenenden gegenüber diesem Jahr um die Hälfte, wodurch Kapazitäten frei werden.
Im Moment hoffen Jordan und Minardi darauf, dass sich für Cosworth ein Käufer finden wird und sie somit auch 2005 mit Cosworth-Triebwerken an den Start gehen können. Minardi-Teamchef Paul Stoddart kündigte an, zur Not einen eigenen Motor zu entwickeln, was das Team freilich noch weiter zurückfallen lassen würde. Bis zum 15. November müssen sich die Teams für die kommende Formel-1-Saison einschreiben.

