• 22.10.2004 17:50

  • von Marco Helgert

FIA segnet Regeländerungen ab

Die Regeln für die Saison 2005 und darüber hinaus sind verabschiedet - weniger Aerodynamik, härtere Reifen und kleinere Motoren

(Motorsport-Total.com) - Wie erwartet gab die Oberste Sportbehörde FIA die Regeländerungen für die Saison 2005 und das Motorenregelement für 2006 bekannt. Dabei trat der Fall ein, dass die FIA selbst bestimmte, welches der drei vorgeschlagenen Pakete zum Einsatz kommt. Diese Prozedur ist im Punkt 7.5 des Concorde-Agreements festgeschrieben. Am 6. September wurde der Technischen Arbeitsgruppe das Angebot unterbreitet, eine Mehrheitsentscheidung konnte bis heute aber nicht getroffen werden.

Titel-Bild zur News: FIA

Die FIA verabschiedete die Regeländerungen

Das erste Paket ließ den Teams noch recht große Freiheiten in der Aerodynamik, Änderungen gab es bei den Reifen und die 2,4-Liter-V8-Motoren sollten ab 2006 kommen. Das zweite Paket beschnitt die Aerodynamik weit stärker, so sind viele aerodynamische Zusatzflügelchen und Anbauten ab der kommenden Saison verboten. Reifen- und Motorenregeln sind auch hier wie in Punkt eins. Das dritte Paket ging so weit, dass Motorenhersteller aufgrund einer Regel dazu verpflichtet gewesen wären, mehrere Teams auszurüsten.#w1#

Alle Teams erklärten sich im Laufe der Verhandlungen bereit, die Chassis- und Reifenregeln des zweiten Paketes zu akzeptieren. Doch bei den Motorenregeln konnte die benötigte Mehrheit von acht zu zwei Stimmen nicht erreicht werden. Noch am 6. September stimmten sieben Teams für die Neuregelung mit 2,4-Liter-V8-Motoren, drei waren dagegen - was wohl BMW, Mercedes und Honda gewesen sein dürften.

Einschränkungen bei Reifen und Aerodynamik

Da sich auch bei den folgenden Treffen der Technischen Arbeitsgruppe keine Veränderung der Mehrheitssituation ergab, durfte der Weltrat der FIA am 21. Oktober (45 Tage nach dem Vorschlag der FIA; d. Red.) aus freien Stücken ein Paket wählen. Die Regeln dürfen frühestens in drei Monaten nach der Veröffentlichung in Kraft treten.

Der Weltrat entschied sich für das komplette zweite Paket - auch für die Motorenregeln. Veränderungen an Chassis und Reifen treten am 1. März 2005 in Kraft, die neue Motorenformel ab dem 1. Januar 2006. In den nächsten Tagen darf gerade bezüglich des Motorenreglements wieder mit viel Kritik gerechnet werden.

Damit werden die Autos in der kommenden Saison ihr Aussehen verändern. Der Frontflügel rutscht weiter nach oben, der Heckflügel nach vorne. Die Gesamthöhe des Diffusors wird reduziert und die aerodynamischen Hilfsflügel vor den Hinterrädern werden stark reglementiert. Dies soll einen Verlust des aerodynamischen Abtriebs um 20 Prozent generieren. Einen Teil davon werden die Aerodynamiker der Teams bis zum Saisonbeginn 2005 aber wieder aufgeholt haben.

Neue Motorenformel kommt

Auch bei den Reifen tritt die Regel in Kraft, auf die sich Michelin und Bridgestone bereits vorbereiteten. Somit steht den Fahrern in der kommenden Saison nur noch ein einziger Reifen für das Qualifying und das Rennen zur Verfügung. Ein Reifenwechsel während des Rennens wird dann nur noch bei einer Beschädigung erlaubt sein.

In der kommenden Saison werden letztmalig 3-Liter-V10-Aggregate eingesetzt werden. Im Gegensatz zu diesem Jahr müssen diese dann jedoch zwei komplette Rennwochenenden überstehen. Dies soll die Leistung der Motoren nachhaltig senken. Die große Änderung kommt jedoch erst zur Saison 2006. Dann werden 2,4-Liter-V8-Motoren verlangt, um die Leistung weiter zu senken, angestrebt wird eine Größenordnung von 700 PS.

Für die kleinen Teams gibt es hier jedoch eine Schonfrist. So darf in den Jahren 2006 und 2007 weiterhin ein 3-Liter-V10-Motor zum Einsatz kommen. Diese werden, damit sie keinen Wettbewerbsvorteil darstellen, mit einem Drehzahlbegrenzer ausgestattet. Wie hoch diese Motoren letztendlich drehen dürfen, entscheidet die FIA.