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Esteban Ocon: Monaco nicht antasten, sondern Regeln ändern!
Warum Formel-1-Fahrer Esteban Ocon in Monaco keine weiteren Experimente sehen will und was er gegen das "Bummeln" im Feld unternehmen würde
(Motorsport-Total.com) - Der Monaco-Grand-Prix der Formel 1 steht schon seit Jahren in der Kritik, und die Kritiker sehen sich durch das Rennen 2025 in ihrer Haltung bestärkt. Haas-Fahrer Esteban Ocon vertritt die gegenteilige Meinung und sagt: "Wir lieben Monaco so, wie es ist. Ich finde nicht, dass wir da künstlich etwas verändern sollten. Lasst es uns so belassen."

© Sutton Images
Die Startphase im Formel-1-Rennen in Monaco 2025 Zoom
Denn Spielraum haben die Veranstalter am Circuit de Monaco praktisch keinen: Es gibt im Fürstentum entlang des aktuellen Streckenverlaufs kaum Platz, um die Fahrbahn zu verbreitern oder wesentlich zu erweitern. Die von vielen gewünschte "magische Modifizierung" an der Traditionsstrecke ist schlicht nicht möglich.
Ocon selbst sieht nur eine theoretische Chance: "Vielleicht keine Schikane [nach dem Tunnel] und direkt rein in Kurve 12. Das ergäbe vielleicht Überholmanöver." Doch Ocon selbst benennt das große Gegenargument für eine durchgängige Gerade vom Tunnel bis zur Tabac-Kurve: "Dort gibt es nicht viel Auslaufzone." Die Schikane ist also aus Sicherheitsgründen erforderlich.
Ocon: Formel 1 darf nicht wie DTM werden
Das "Bummeln" auf der Ideallinie wiederum war beim Monaco-Grand-Prix 2025 aus strategischen Gründen notwendig für Teams wie Racing Bulls oder Williams, um sich nach hinten abzusichern. Ocon stieß diese Taktik sauer auf: "Wenn Leute vier Sekunden langsamer fahren als möglich, ist das nicht schön - es ist total künstlich, wie Stallregie. Das ist nicht der Sport, den wir lieben."
"Die Formel 1 ist nicht die DTM", sagt Ocon - und weiß, wovon er spricht: 2016 absolvierte er insgesamt zehn Rennen als Mercedes-Fahrer in der deutschen Meisterschaft, die damals unter Beteiligung der Hersteller Audi, BMW und Mercedes ausgetragen und teilweise mitgestaltet wurde. Teamtaktisches Fahren stand damals auf der Tagesordnung.
Nicht so in der Formel 1: "Wir wollen sie in gewissem Maß rein halten", sagt Ocon. Deshalb sieht er hier den Automobil-Weltverband (FIA) in der Pflicht: Das absichtliche Bummeln "sollte verboten werden", meint Ocon. "Ich bin mir sicher, man schaut sich das an. Denn man kann nicht einfach das ganze Feld um drei Sekunden pro Runde einbremsen. Das ist nicht fair."
Ocon holt solide Punkte für Haas
Ihn selbst betraf das jedoch nur am Rande: Ocon fuhr im Grand Prix von Startplatz acht auf P7 und holte sechs Punkte für Haas. Doch ein Spaziergang war es für ihn nicht: "Es war sehr stressig. Man musste doppelt so viel managen wie sonst und es war nicht leicht, alles richtig zu machen."
Hier habe ihn seine Renningenieurin Laura Müller hervorragend unterstützt, betont Ocon: "Wir haben während des gesamten Rennens ständig miteinander kommuniziert und so das Maximum rausgeholt. Isack Hadjar vor mir hat ja keine Fehler gemacht. Er war im Qualifying schneller und ist daher auch im Rennen vor mir geblieben. Aber wir können zufrieden sein mit dem Ergebnis."
Doch ein gutes Ergebnis allein macht den Haas VF-25 noch nicht zu einem Spitzenauto. Dessen ist sich Ocon bewusst. Er sei Stand jetzt "noch nicht ganz" zufrieden mit seinem Fahrzeug. "Aber das wird bald kommen, ganz sicher."
Bearman hofft auf sauberes Wochenende
Vielleicht schon beim Rennwochenende in Barcelona in Spanien? Dort will zumindest Ocons Haas-Teamkollege Oliver Bearman glänzen, nachdem er in Monaco als Zwölfter ohne Punkte blieb.
"Rein von meiner persönlichen Leistung her war es ein gutes Wochenende, aber schwierig durch die Rückversetzung in der Startaufstellung", erklärt Bearman. "Das hat uns stark behindert, sodass P12 das Maximum war. Aber ich hoffe, wir können schon im nächsten Rennen zeigen, was tatsächlich in uns steckt - oder das, was zuletzt in Imola und Monaco vielleicht eher nicht zu sehen war."
"Ich will einfach mal wieder ein normales Wochenende haben, ohne Unterbrechungen, ohne ein Qualifying, das mich weit zurückwirft", sagt Bearman. "Es fühlt sich nämlich an, als wäre ich in den zurückliegenden Rennen immer auf dem Holzweg gewesen, und von hinten ist nichts einfach. Ich bin mir sicher: Ohne die Strafe wären in Monaco Punkte möglich gewesen. Das Potenzial ist also da. Und das ist gut."


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