• 20.09.2008 12:13

  • von Roman Wittemeier

Eine Schulstunde mit Alonso

Renault-Pilot Fernando Alonso zu Gast in einer Schule in Madrid: 400 Schüler jubeln, loben, toben und fragen

(Motorsport-Total.com) - "Alonso, Alonso, Alonso!" schallte es durch die "Chamerbí"-Schule in Madrid, als sich der Formel-1-Star seinen Weg in die Aula bahnte. 400 Schülerinnen und Schüler durften dem zweifachen Weltmeister so nah sein wie sonst kaum jemand. Ein Highlight im spanischen Schulalltag. Alonso hatte seinen Spaß, war der Star zum Anfassen: locker, gelöst, charmant und zu Scherzen aufgelegt. Gleich zu Beginn sammelte der Nationalheld viele Punkte.

Titel-Bild zur News: fernando Alonso

Fernando Alonso hält bezüglich seiner Zukunft nach wie vor dicht

"Fernando, ich muss sagen, dass du in Natura viel besser aussiehst als sonst", lautete eine der ersten Wortmeldungen aus dem großen Pulk der Zuhörer. Das zur Stimme gehörige Mädchen wurde anschließend sofort rot, Alonso löste die Situation mit einer strahlenden Siegerpose auf und hatte die Lacher auf seiner Seite. Die dröhnende Schulglocke beendete abrupt den tosenden Applaus, die Fragerunde ging weiter.#w1#

Was Glück für ihn als Sportler bedeute, lautete eine der vielen Fragen. "Glück ist für mich der Sieg in der Formel 1. Aber für dieses Glück muss man leiden können. Als ich früher hinten herum fuhr, hat sich niemand für mich interessiert. Ich möchte aber auf Seiten der Sieger stehen. Das geht zurzeit offenbar nur im Ferrari oder McLaren. Das verschiebt sich aber immer wieder und man weiß nicht, wer in den kommenden fünf oder sechs Jahren vorne sein wird. Ich hoffe, wir sind das."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Italien


Der bereits von den spanischen Medien verkündete Verbleib bei Renault wurde von Alonso nur halbwegs bestätigt. "Ich würde gern im kommenden Jahr bei Renault bleiben. Ich fühle mich im Team wohl und habe viele Erfolge mit ihnen gefeiert. Ich möchte mit ihnen zusammen im kommenden Jahr wieder in die Erfolgsspur finden. In diesem Jahr ist das Auto sicherlich nicht so gut. Wir beraten uns zurzeit, wie und in welcher Form es voran gehen könnte. Aber es gibt auch andere interessante Optionen."

Während sich Alonso bezüglich seiner sportlichen Zukunft mit einer konkreten Aussage noch zurückhielt, war er bei allen anderen Themen sehr offen und auskunftsfreudig. "Die Unterstützung der Familie ist ganz wichtig. Wir leben beim Rennen in einer künstlichen Welt, nicht in der Realität. Wenn man Erfolg hat gibt es viel Applaus und viele Schulterklopfer. Wenn es nicht läuft, bist du allein. Zuhause bin ich dann nicht der Pilot Fernando, sondern der Bruder oder Sohn. Die holen einen zurück in die reale Welt."

Zu den jüngsten Ideen von FIA-Chef Max Mosley und speziell zu dessen Vorschlag bezüglich Einheitsmotoren, sagte Alonso: "Ich kann mir einen Ferrari-Motor im McLaren-Mercedes, Toyota oder Renault kaum vorstellen. Jeder präsentiert seine eigene Marke. Daher glaube ich nicht daran." Abschließend antwortete der Superstar auf die Frage, wo er nach seiner Formel-1-Zeit fahren werde: "Ich kann mir nach meinen Erfolgen nicht vorstellen, irgendwo anders zu fahren. Wenn man Nummer 1 im Tennis war, fängt man ja auch nicht danach mit Ping-Pong an."