Briatore wirbt intensiv um Alonso

BMW, Honda - oder doch Renault? Noch-Teamchef Flavio Briatore möchte Fernando Alonso jedenfalls unbedingt beim "Créateur" halten...

(Motorsport-Total.com) - Genau wie vor einem Jahr ist Fernando Alonso auch 2008 der Fahrer, der die Transferschlagzeilen dominiert. Wollte er damals wegen menschlicher Beweggründe weg von McLaren-Mercedes, so ist er nun mit der sportlichen Situation nicht zufrieden. Vier vierte Plätze waren bisher die besten Saisonresultate, in der Weltmeisterschaft liegt er an siebenter Stelle.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Renault-Teamchef Flavio Briatore möchte Fernando Alonso nicht ziehen lassen

Seit Monza hat der Ex-Champion auch rechnerisch keine Chance mehr, seinen dritten Titel nach 2005 und 2006 zu holen - so früh war er in seiner Karriere erst zweimal (2001 bei Minardi und 2004 bei Renault) aus einer WM-Entscheidung raus. Jemandem, der so ehrgeizig ist wie Alonso, kommen angesichts dieser Bilanz naturgemäß Abwanderungsgedanken. Beim BMW Sauber F1 Team und bei Honda würde man ihn Gerüchten zufolge mit offenen Armen empfangen.#w1#

Noch vor BMW dritte Kraft?

"Alles, was wir unternehmen, unternehmen wir gemeinsam mit Fernando." Flavio Briatore

Flavio Briatore möchte seinen einstigen "Ziehsohn" natürlich gerne bei Renault halten - und wirbt dafür neuerdings recht intensiv: "Wir sind nicht McLaren und Ferrari", sagte er in Monza gegenüber spanischen Journalisten, "aber danach ist unser Auto das Beste. Alles, was wir unternehmen, unternehmen wir gemeinsam mit Fernando. So werden wir das auch beibehalten, denn das ist einer der Gründe dafür, dass unser Auto seit dem Saisonbeginn deutlich besser geworden ist."

Der Italiener verwies in diesem Zusammenhang auf das erste Highlight mit dem zweiten Startplatz in Barcelona, aber auch auf die drei vierten Plätze in den vergangenen vier Rennen. Außerdem war Alonso in den vergangenen elf Qualifyings nur einmal schlechter als Achter, nämlich ausgerechnet bei seinem zweiten Heimspiel in Valencia. Dreimal gelang sogar der Sprung in die ersten beiden Startreihen.

Natürlich entspricht diese Bilanz nicht den Erwartungen, aber so schlecht, wie es manchmal den Anschein hat, scheinen Alonso und Renault 2008 nicht zu funktionieren. Und: "In den vergangenen zehn Jahren waren Ferrari und Renault die einzigen Teams, die Weltmeisterschaften gewonnen haben", so Briatore, der versteht, "dass sich Fernando für nächstes Jahr ein konkurrenzfähigeres Auto wünscht, denn er ist der beste Fahrer."

Renault: Stärke Regeländerungen?

"Unser neues CFD-Zentrum ist das modernste der Formel 1." Flavio Briatore

Diesen Wunsch will er seinem Schützling erfüllen: "Immer dann, wenn sich die Regeln geändert haben, hat Renault beziehungsweise Benetton ein konkurrenzfähiges Auto gebaut", verwies der 58-Jährige auf vergangene Erfolge. "Außerdem haben wir unser neues CFD-Zentrum in Betrieb genommen. Es ist das modernste der Formel 1. Wir werden es am 25. November vorstellen, aber für den R29 wird dort schon seit vier Monaten gearbeitet."

Außerdem will Briatore Alonso die Angst nehmen, dass Renault finanziell schlechter aufgestellt sein könnte als die Konkurrenz. Konzernchef Carlos Ghosn gilt zwar als Sparmeister, der nur in die Formel 1 investieren will, wenn sie sich für Renault rechnet, aber: "Die Aktienmärkte sind um 40 oder 50 Prozent eingebrochen, aber wir haben nicht eine Sekunde gezögert, unser Budget um 30 oder 40 Prozent zu erhöhen", so der Teamchef abschließend.