• 06.02.2009 13:37

  • von Roman Wittemeier

Eine Formel-1-WM mit GP2-Autos?

Für den Fall weiterer Rückzüge aus der Formel 1 hat FIA-Chef Max Mosley einen Notfallplan parat: Feld würde mit GP2-Autos aufgefüllt

(Motorsport-Total.com) - Vielleicht kommt der Inder Karun Chandhok schneller zu seiner ersten Teilnahme an einem Formel-1-Rennen als gedacht. Der GP2-Pilot liebäugelt sein Monaten ganz offen mit einem Platz bei Force India, doch dort hielt man Chandhok bislang nicht für reif genug. Auf einem kuriosen Umweg könnte es aber vielleicht bald einige schnelle Aufsteiger in die Königsklasse geben.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Ein GP2-Bolide von iSport in der Formel-1-WM? Möglich ist alles

Sollte sich das Feld der Formel 1 durch weitere Rückzüge von Herstellern weiter lichten, plant FIA-Chef Max Mosley, die Teilnehmerzahl mit GP2-Teams aufzustocken. Mit einer Handicapformel sollten die deutlich weniger leistungsstarken Fahrzeuge aus der "zweiten Liga" an den Speed der Formel 1 angeglichen werden, berichtet 'auto motor und sport'. Zum Beispiel könnten die GP2-Boliden mit speziellen Reifen schneller gemacht werden.#w1#

Die Formel-1-Weltmeisterschaft wurde bereits in den 1950er-Jahren mit Formel-2-Autos ausgetragen, erinnerte sich Mosley: "Weil es damals nicht genügend Formel-1-Autos gab. Ende der 1960er-Jahre haben wir am Nürburgring das Feld ebenfalls mit Formel-2-Autos aufgefüllt." Eine solche Idee ist also nicht neu. "Das alte Concorde Abkommen hat eine Klausel beinhaltet, wonach die Teams drei Autos einsetzen dürfen, sollte die Starterzahl unter 20 fallen. Aber im Augenblick gibt es kein Concorde Abkommen."

Mosley ist kein Fan der Drei-Wagen-Teams. Aus seiner Sicht würden damit nur die Symptome bekämpft, nicht die Krankheit an sich. "Es gibt einen Vertrag zwischen der FIA und der FOM. Die Rechteinhaber müssen mindestens 16 Autos aufbieten", beschrieb der Brite die aktuelle Diskussionsgrundlage. Nach aktuellen Stand gehen 2009 nur 18 Fahrzeuge an den Start. Man ist also nur noch knapp oberhalb der Untergrenze.

Sollten sich irgendwann weniger als 16 Fahrzeuge im Rahmen der Weltmeisterschaft dem Wettbewerb stellen, dann obliegt es der obersten Motorsportbehörde, das Feld entsprechend aufzufüllen. Dann käme Mosleys Notfallplan mit GP2-Autos zum Einsatz. "Der Fall Honda hat gezeigt, dass wir uns auf die Hersteller nicht verlassen können. Die Garantien, die uns die Hersteller abgegeben haben, bringen gar nichts", mahnte er. Von einem Streit vor Gericht gegen Honda hält Mosley allerdings nichts.