• 04.09.2001 14:04

  • von Fabian Hust

Eddie Irvine: "Wir hatten beide sehr viel Glück"

Eddie Irvine spricht über den schweren Crash von Luciano Burti und warum er sich ungerecht behandelt fühlte

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Crash von Spa, als Eddie Irvine selbst recht heftig in die Reifenstapel einschlug, da handelte der Ire richtig, obwohl er selbst ein wenig unter Schock stand. Das Gesicht vor Schreck ganz bleich eilte er zum Auto von Burti herüber, um bei der Bergung zu helfen. Der Schock half ihm dabei, das Erlebte für den ersten Moment zu verdrängen: "Erst als ich wieder auf meinem Boot hier in Südfrankreich war, hat mich das ganze Erlebte im Rennen wieder eingeholt", berichtet der Jaguar-Pilot auf seiner Homepage.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Eddie Irvine hatte ebenfalls einen großen Schutzengel

Die Tatsache, dass Irvine engagiert bei der Bergung Burtis half, wurde ihm selbst von seinen Kritikern hoch angerechnet, doch die Hilfe war scheinbar notwendig gewesen: "Die Streckenposten reagierten etwas langsam und auch wenn ich mich nicht selbst für eine Art Heldenpreis bewerben möchte, so musste ich sie jedoch dazu bewegen, das Auto aus dem Reifenstapel herauszuziehen."

Lob erhält von Eddie Irvine dafür die Sicherheit der Strecke selbst, die verhindert hat, dass Burti bei dem "Riesencrash" schlimmere Verletzungen davontragen musste: "Wenn man bedenkt, dass sogar die Leitplanke hinter den Reifen verbogen war und die Nase noch am Auto war, so zeigt das, wie stark die Autos sind. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass es nur ein paar Jahre her ist, dass bei einem ähnlichen Unfall von Michael Schumacher die Nase ab war."

Zusammen mit seinem Manager machte sich Eddie Irvine nach dem Rennen gleich zum Krankenhaus auf, um Luciano Burti zu sehen, doch der war bei Untersuchungen und lag dann bis 21 Uhr im künstlichen Tiefschlaf, weswegen ihn der Ire nicht zu sehen bekam. In ersten Reaktionen hatte Burti wohl aus Affekt Irvine der Schuld bezichtigt. "Es war wohl unvermeidbar, dass ein paar Kommentare durch Missinformationen im Fahrerlager ihre Runden machten, dass ich ihn zum Beispiel eingequetscht hätte"; kommentierte Irvine.

Irvine ist froh, dass ihn nicht nur die Rennleitung, sondern zahlreiche Experten entlastet haben. Seiner Meinung nach hätte er niemals Burti Raum zum Überholen lassen können: "An dieser Stelle bist du am Limit, da kannst du keinem anderen Auto Platz machen." Die Formel 1 ist erneut an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, das weiß auch Irvine, der selbst bei diesem Unfall einen großen Schutzengel hatte: "Am Ende des Tages hatten wir beide sehr viel Glück."