Ecclestone übt scharfe Kritik an Villeneuve

Jacques Villeneuve muss sich nun ausgerechnet von dem Mann Kritik anhören, der ihn in die Formel 1 gebracht hat: Bernie Ecclestone

(Motorsport-Total.com) - Im Freien Freitagstraining in Montréal war Jacques Villeneuve zwar um 0,009 Sekunden schneller als sein Teamkollege bei Sauber-Petronas, der um zehn Jahre jüngere Felipe Massa, doch die Kritik an seiner Person reißt nicht ab. Ausgerechnet im Vorfeld des Heimrennens des 34-Jährigen in Kanada äußerte sich Formel-1-Chef Bernie Ecclestone abfällig über den Lokalhelden.

Titel-Bild zur News: Christian Horner und Bernie Ecclestone

Ecclestone zu Horner: "Du, Christian, könnt ihr nicht den Liuzzi an Sauber verleihen?"

"Wenn er schnell wäre, wäre er gut für den Sport, aber er hat seine Motivation verloren. Er tut sich selbst und auch sonst niemandem einen Gefallen", wird Ecclestone von der 'BBC' zitiert. Dies ist insofern ein wenig verwunderlich, als Villeneuve trotz seiner farblosen Leistungen nach wie vor als Sympathieträger und einer der letzten Typen der Formel 1 gilt. Und: Es war Ecclestone selbst, der den Weltmeister von 1997 im Winter 1995/96 Frank Williams und Patrick Head schmackhaft machen konnte.#w1#

Villeneuves Manager Craig Pollock zeigte sich daher erstaunt über die Kritik: "Ich bin sehr überrascht, dass Bernie so etwas sagt. Es stimmt definitiv nicht, dass Jacques seine Motivation verliert", erklärte er. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass die Situation zwischen "JV" und seinem Arbeitgeber Peter Sauber angespannt ist - sicher schon seit Monaco, spätestens aber seit einem Interview mit der Zeitung 'La Presse', in dem sich Villeneuve darüber beschwerte, vom Team nicht angehört zu werden.

Dass der Kanadier die Saison 2005 bei Sauber-Petronas beenden wird, ist aufgrund mangelnder Alternativen durchaus denkbar - es sei denn, Dietrich Mateschitz bietet seinen alten Geschäftspartnern in Hinwil tatsächlich Vitantonio Liuzzi an, der ohnehin ursprünglich anstelle von Villeneuve als Sauber-Petronas-Pilot für 2005 vorgesehen war. Unabhängig davon ist aber schwer vorstellbar, dass Villeneuves bis Ende 2006 laufender Vertrag eingehalten wird.