McLaren-Mercedes dominiert am Freitag in Montréal

De la Rosa fuhr im Freitagstraining Bestzeit vor Zonta und Alonso - "Silberpfeile" sehr stark, Heidfeld und Schumacher nur auf 15 und 16

(Motorsport-Total.com) - Erdrückende Schwüle und Temperaturen von bis zu 32 Grad herrschten heute Nachmittag während des zweiten Freien Trainings in Montréal. Die Teams konzentrierten sich auf dem 4,361 Kilometer langen Stop-and-Go-Kurs auf der Île de Notre Dame auf die Reifenwahl und das Setup. Am Ende lagen erwartungsgemäß wieder zwei Freitagstestfahrer, die mit voller Drehzahl und mit mehr Reifensätzen als der Rest trainieren konnten, klar vorne.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa fuhr heute Bestzeit auf dem 'Circuit Gilles Villeneuve' in Montréal

Schnellster war wie schon am Vormittag Pedro de la Rosa, der mit seinem McLaren-Mercedes 30 Runden absolvierte und die schnellste davon in 1:14.662 meisterte. Als einziger Konkurrent konnte Ricardo Zonta im dritten Toyota halbwegs mit ihm mithalten, aber selbst der Brasilianer war trotz Bestzeit im Mittelsektor um 0,196 Sekunden langsamer. Insgesamt spulte er 33 Runden ab, womit er neben Fernando Alonso (3./Renault/+ 0,714) der fleißigste Pilot der betriebsamen zweiten Session war.#w1#

McLaren-Mercedes und Renault am stärksten

Hinter dem WM-Leader klassierten sich die beiden McLaren-Mercedes-Piloten Juan-Pablo Montoya (+ 0,963/18 Runden) und Kimi Räikkönen (+ 1,017/21 Runden), die zwar nicht die besten Höchstgeschwindigkeiten erreichten, aber immer wieder sensationelle Sektorenzeiten hinlegten und somit den stärksten Eindruck hinterließen. Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,184/32 Runden) landete unmittelbar dahinter und rundete das Teammatch McLaren-Mercedes gegen Renault ab.

Eher unauffällig schoben sich Jenson Button (7./+ 1,528/32 Runden) und Takuma Sato (8./beide BAR-Honda/+ 1,651/32 Runden) in die Top 10, die von Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,702/23 Runden) und Rubens Barrichello (Ferrari/+ 1,797/23 Runden) komplettiert wurden. Letzterer war heute somit schnellster Ferrari-Pilot, denn nach einem viel versprechenden Auftakt am Morgen konnte Michael Schumacher (16./+ 2,538/26 Runden) nicht mehr zulegen, weil er seinen letzten neuen Reifensatz schon früh in der Session aufziehen ließ.

Für die zahlreich erschienenen Fans war naturgemäß Lokalmatador Jacques Villeneuve (Sauber-Petronas/+ 2,056/23 Runden) am interessantesten, der um einen Tick schneller war als Teamkollege Felipe Massa und auf dem 13. Platz landete. Der zweite Nordamerikaner im Feld, Scott Speed (Red-Bull-Cosworth/+ 4,608/15 Runden), wurde nur Letzter: Nach einem Dreher nach der ersten Zwischenzeitmessung saß er auf dem Randstein auf und konnte nicht mehr weiterfahren.

Minardi-Cosworth scheint gut aufgestellt zu sein

Im hinteren Teil des Feldes gab es keine wesentlichen Überraschungen, allerdings scheinen die Minardi-Cosworths an diesem Wochenende wieder etwas schneller zu sein als die beiden Jordan-Toyota-Piloten, von denen Narain Karthikeyan immer wieder durch übermotivierte Ausritte aufgefallen ist. Der Inder war damit aber in guter Gesellschaft: Fast alle Fahrer kamen heute einmal von der Strecke ab, selbst Michael Schumacher leistete sich einen Ausritt.

Was das Resultat des zweiten Freien Trainings zu interpretieren ist, ist noch unklar, zumal es lange so aussah, als würden fast alle Teams sehr eng beisammen liegen. Allerdings zeichneten sich heute Nachmittag dann doch Tendenzen ab, wonach McLaren-Mercedes und Renault vor der Konkurrenz liegen könnten. Ferrari hat gewiss noch nicht alle Karten aufgedeckt, scheint aber wieder gewisse Probleme zu haben. Ähnliches gilt für Toyota und das BMW WilliamsF1 Team.