Ecclestone: "Business as usual"

Bernie Ecclestone will Max Mosley genau wie bisher gegenübertreten, würde sich aber auch einen Rücktritt des FIA-Präsidenten wünschen

(Motorsport-Total.com) - Vier Jahrzehnte lang mischten Bernie Ecclestone und Max Mosley gemeinsam die Formel 1 auf und verstanden es prächtig, sich mit ihrer Macht gegenseitig zu beweihräuchern. Aber seit sich Mosleys Sexaffäre ungünstig auf die Hersteller- und Sponsoreninteressen auswirken, scheint Ecclestone diese alte Freundschaft nicht mehr so am Herzen zu liegen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wünscht sich weiterhin, dass Max Mosley zurücktritt

Das ist auch kein Wunder: Auf die Frage, ob ihm eine Million Freunde lieber wären als eine Million Dollar, hat er vor Jahren geantwortet: "Eine Million Freunde - und jeder gibt mir dann einen Dollar!" Der Formel-1-Boss schaut aber in der Causa Mosley nicht in erster Linie auf sein eigenes Geld, sondern er vertritt vor allem auch die Interessen der Holdinggesellschaft CVC, die ihr Investment in das Formel-1-Imperium durch Mosleys Eskapaden gefährdet sieht.#w1#

Für Ecclestone selbst ändert sich durch Mosleys heutige Bestätigung im Präsidentenamt erst einmal gar nichts: "Es ist Business as usual, was mich angeht", erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'. Aber er fügte an: "Ich hoffe, dass die Sache keine Sponsoren oder Hersteller destabilisiert hat." Das ist nämlich seine größte Sorge, schließlich kommt aus dieser Ecke das Geld, durch das der Formel-1-Zirkus unter seiner Regentschaft so groß geworden ist.

"Ich habe immer gesagt, dass Max am Jahresende zurücktreten soll", gab Ecclestone zu Protokoll. "Niemand weiß, was nun passieren wird. All jene, die in der Vergangenheit etwas gesagt haben, werden nun ja nicht auf einmal ihre Meinung ändern. Es wird schwierig für ihn, als Präsident der FIA aufzutreten, wenn diejenigen, die gesagt haben, dass sie ihn nicht treffen wollen, weiterhin auf ihrem Standpunkt beharren."

Dieses Argument hat Mosley jedoch heute vor der Vertrauensabstimmung entkräftet, indem er darauf verwies, dass er schon jetzt nur äußerst selten persönlich bei Grands Prix anwesend war - womit er zweifellos Recht hat. Unsere Quellen haben uns zugetragen, dass der FIA-Präsident daran auch nichts ändern und sich weiterhin im Hintergrund halten will. Das war natürlich Wasser auf den Mühlen jener, die seine Arbeit schätzen, aber vor einem moralischen Dilemma standen...