• 08.03.2003 20:06

  • von Fabian Hust

Dyer: "Kaum einer arbeitet so hart wie Michael"

Michael Schumachers Ingenieur Chris Dyer über den Weltmeister und warum er das bevorstehende Elektronik-Verbot nicht begrüßt

(Motorsport-Total.com) - Wie Michael Schumacher hat Chris Dyer sein Leben dem Motorsport gewidmet. Erst arbeitete der Australier in lokalen Formel-Serien, dann wechselte er von Arrows zum Ferrari-Team in die "Königsklasse des Motorsports": "Wenn ich nicht bei Rennen bin, dann bin ich bei Testfahrten. Und wenn ich nicht bei Rennen oder Tests bin, dann schlafe ich", bringt es Dyer gegenüber der Tageszeitung 'The Age' auf den Punkt.

Titel-Bild zur News: Lenkrad

In Zukunft wird Schumachers-Lenkrad nicht mehr so hochgezüchtet sein

In diesem Jahr verbringt der kinderlose Ehemann, der in der Nähe von Maranello mit seiner Ehefrau Fiona lebt, seine dritte Saison an der Seite von Michael Schumacher: "Sein Naturtalent ist enorm, aber das reicht niemals", so Dyer. "Er arbeitet sehr, sehr hart. Er ist immer bereit, einen zusätzlichen Testtag einzulegen, sollte dies notwendig sein. Er interessiert sich für alles, was mit dem Auto zu tun hat. Er versteht alles, will integriert werden, spricht mit den Ingenieuren und Mechanikern. Ich denke nicht, dass es viele Fahrer gibt, die härter als er arbeiten."

Für beide gibt es in Zukunft weniger Arbeit, weil mit dem Verbot der Fahrhilfen ein ganz großes Aufgabengebiet wegfällt. Sehr zum Ärger von Chris Dyer: "Mit vielen der Dinge, die Max (Mosley, FIA-Präsident; d. Red.) abschaffen möchte, habe ich mich mein Leben lang beschäftigt. Ich würde nicht sagen, dass ich sie persönlich entwickelt habe, aber ich war an der Entwicklung beteiligt. Für einen Ingenieur ist das enttäuschend, denn nun hat man weniger Dinge, mit denen man herumspielen kann."

Laut Dyer gibt es "hunderttausende" von Möglichkeiten, das Auto schneller zu machen, einige werden nun wegfallen: "Je mehr Werkzeuge wir haben, desto besser können wir die Leistung verbessern. Aber leider ist die Formel 1 nicht dazu da, den Ingenieuren Freude zu bereiten. Für mich persönlich ist es enttäuschend, das alles verschwinden zu sehen, aber wenn es schlussendlich dem Sport hilft, dann habe ich das zu akzeptieren."