GP Saudi-Arabien
Dschidda-Qualifying in der Analyse: Kann Verstappen von P15 aus gewinnen?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Perez schnappt sich die Pole +++ Mercedes: Ergebnis wie erwartet +++ Leclerc: Red Bull "auf einem anderen Planeten" +++
Hamilton gesteht: Es liegt an mir
Vorhin haben wir Toto Wolff schon gehört, nun wollen wir auch von Hamilton selbst wissen, warum er heute nicht über P8 hinaus kam. Der Rekordchampion gesteht, Teamkollege Russell habe das Auto einfach besser hingestellt als er selbst.
"Ich hatte einfach Mühe, die Performance aus dem Auto herauszuholen. Das liegt hauptsächlich an mir", räumt er ein und erklärt, dass das Auto mit seinem Set-up bei hohen Geschwindigkeiten "ein wenig instabil" sei.
Russell fahre nämlich ein anderes Set-up als er. Er hoffe nun, dass es morgen besser laufe. Darauf wetten wolle er jedoch nicht. "Ich fühle mich diesem Auto einfach nicht verbunden", gesteht er. Er habe schlicht kein Vertrauen.
"Ich bin da einfach etwas verloren", grübelt er.
Aston Martin träumt vom Sieg!
Teamchef Mike Krack bewertet das Qualifying bei 'Sky' "durchweg" als "positiv" und erklärt zufrieden: "Grundsätzlich haben wir, glaube ich, bestätigt, dass das Auto hier auch geht." Erstaunlich: Er träumt jetzt sogar vom Sieg morgen!
"Wenn man aus der ersten Reihe startet, fährt man nicht für den zweiten Platz. [...] Wir sind nicht hier, um Zweiter zu werden", so Krack. Dabei hatte Alonso in der PK ja noch gesagt, dass das unter normalen Umständen kein realistisches Ziel sei.
Mit einem Durchmarsch von Verstappen rechnet Krack übrigens auch nicht. "Ich glaube, es ist nicht so einfach, da überall vorbeizufahren. Ich meine, es ist sehr eng, es kann im Rennen viel passieren", erinnert er.
"Aber wir sind guter Dinge", stellt er im Hinblick auf die eigenen Chancen klar. Wir sind gespannt!
Leclerc: Sind einfach zu langsam
Auf die Frage, warum genau Ferrari heute keine Chance gegen Red Bull gehabt habe, antwortet Leclerc: "Es fällt mir schwer, eine Sache herauszupicken. Denn wir waren einfach ziemlich langsam und insgesamt zu schwach."
Es sei wegen seiner Strafe auch nicht so, "dass wir dadurch die Pace im Qualifying zugunsten der Rennpace geopfert hätten. Wir sind einfach zu weit weg im Qualifying, mehr als mir lieb ist, vor allem im Vergleich zu Red Bull", zuckt er die Schultern.
Im Rennen morgen sieht er daher eher Mercedes als Gegner. Denn Mercedes bewege sich "mehr oder weniger auf dem gleichen Level wie wir", so der Ferrari-Pilot.
Leclerc: Red Bull ist "auf einem anderen Planeten"
Der Monegasse blickt mit gemischten Gefühlen auf das Qualifying zurück. "Einerseits war es bisher ein wirklich schwieriges Wochenende für uns, was die reine Pace anbelangt. Aber mit meiner Runde bin ich zufrieden", erklärt er.
"Andererseits bewegt sich Red Bull auf einem anderen Planeten", gesteht er und erinnert: "Es ist weiterhin unser Ziel, Red Bull zu schlagen. Wir haben also noch viel Arbeit vor uns. Andererseits ist es etwas besser gelaufen als erwartet in diesem Qualifying."
"Wir waren davon ausgegangen, etwas weiter hinten zu stehen", gesteht er und erklärt: "Die Rennpace sieht ziemlich gut aus. Aber es ist schwierig zu vergleichen, weil im zweiten Freien Training jeder mit einem anderen Programm unterwegs ist."
"Es sieht etwas besser aus [als in Bahrain]. Einfach wird es aber nicht, weil es scheint, gerade im Renntrimm liegen alle sehr eng beisammen", so Leclerc.
Horner: Erst einmal durchkommen
Das ist laut dem Red-Bull-Teamchef von P15 aus das erste Ziel für Verstappen morgen. "Zuerst einmal in keine Zwischenfälle verwickelt werden, die erste Runde überleben, und Safety-Cars könnten hier vielleicht auch reinspielen", so Horner im 'ORF'.
"Wir müssen unser Bestes geben, den Kopf gerade halten und weiter pushen", kündigt er an und ergänzt: "Wir freuen uns riesig für Checo. Seine zweite Pole, ein Jahr nach der ersten hier, tolle Performance und eine gute Gelegenheit für das Rennen morgen."
"Mit Max ist das super frustrierend, der war so schnell. Seine Runde in Q1 hätte ihn in Q3 auf Platz vier gebracht. Wir werden sein wahres Potenzial im Qualifying hier niemals kennen, aber es wird ein tolles Rennen morgen", erklärt er.
Mercedes: Ergebnis wie erwartet
P4 für Russell heute, sogar nur P8 für Hamilton. Gegenüber 'Sky' erklärt Teamchef Toto Wolff, die Performance sei im Qualifying da gewesen, "wo wir sie erwartet haben. Das Auto hat nicht die Performance, die wir wollen", erinnert er.
"Ich glaube, George hat heute alles rausgezogen, was da war. Und deswegen ist die Position okay", so Wolff. Doch was war bei Hamilton los? Der Rekordchampion war fast vier Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege.
Wolff erklärt, Hamilton habe "alles" in Sektor 1 verloren, "und wir wissen noch nicht genau, warum. Da sind einfach immer drei Zehntel dazwischen gewesen", berichtet der Teamchef. Den Grund dafür kenne man zwar noch nicht.
"Aber da gibt es sicher eine Erklärung dafür", so Wolff, der sein Team morgen im Kampf mit Ferrari und Aston Martin sieht. Red Bull sei zu weit weg.
Das Wichtigste zum Samstag ...
... haben wir auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke zusammengefasst. Und nicht vergessen: Um 22:30 Uhr gibt es dann noch unsere große Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de!
Verstappen: Welche Rolle spielte der Getriebewechsel?
Zur Erinnerung: Für FT3 bekam der Weltmeister ein neues Getriebe. Spielte das bei seinem Defekt eine Rolle? "Ich finde [es] schwierig jetzt zu sagen, ob das zusammenhängt, aber normalerweise nicht", so Verstappen im 'ORF'.
"Ich glaube, das war nur Pech", zuckt er die Schultern und gesteht, dass er natürlich frustriert sei. "Das ist aber am Ende auch Motorsport. Das kann passieren", weiß Verstappen, der nun seinen vollen Fokus auf das Rennen legt.
Er sei zuversichtlich, "dass wir viele Punkte sammeln können." Das Auto sei am ganzen Wochenende schnell gewesen.
Alonso hat Verstappen auf der Rechnung
Auch das erklärt der Spanier gerade in der PK der Top 3. Er rechne damit, dass ihn Verstappen morgen im Laufe des Rennens irgendwann einholen werde. Auch er erinnert an das Belgien-Rennen aus dem Vorjahr.
Er erwartet Verstappen daher "mindestens" auf dem Podium. Und auch Perez sagt: "Ich erwarte, dass er zurückkommen wird." Denn am Freitag habe man im Training eine sehr gute Rennpace gehabt.
Auch er schreibt seinen Teamkollegen daher nicht ab.
Alonso: Schwachstelle Qualifying ausgebügelt
"Es war ein sehr gutes Wochenende für uns", resümiert der Spanier nach P3 und erinnert: "Das Qualifying war in Bahrain unsere Schwachstelle. Aber heute scheint das Auto auf einer Runde sehr gut performt zu haben."
Einziger Kritikpunkt: Man habe sich von Q2 zu Q3 nicht mehr wirklich steigern können, da war er lediglich wenigste Hundertstel schneller. Anderen Fahrern gelang da ein deutlich größerer Sprung nach vorne.
Im Hinblick auf das Rennen stellt er aber klar, dass Red Bull "in einer eigenen Liga" sei. Unter normalen Umständen werde man also nicht gewinnen können. Aber bei Verstappen haben wir heute ja gesehen, wie schnell etwas passieren kann ...
Glock traut Verstappen Podium zu
"Wir werden eine schöne Aufholjagd sehen", prophezeit Experte Timo Glock bei 'Sky' und ergänzt: "Der wird frühzeitig da vorne auftauchen, da bin ich mir sicher. Mit dem Speed, den er das ganze Wochenende schon hatte, wird er dadurch pflügen und Mitte des Rennens sehen wir ihn schon auf dem Podium."
Leclerc dagegen traut er so eine Aufholjagd von P12 aus nicht zu. "Wir haben gesehen, der Ferrari war auch hier nicht so gut in der Renndistanz [...]. Mit dem Topspeed, den man momentan bei Red Bull hat, und natürlich der DRS-Möglichkeit wird das [Duell mit Leclerc] relativ 'einfach' für Max Verstappen", so Glock.
Verstappen kann aufholen
Das hat er im vergangenen Jahr bewiesen, als er in Belgien von P14 aus gewonnen hat. Morgen startet er noch einen Platz weiter hinten. Wäre also die Möglichkeit, auch in dieser Fotostrecke noch einmal etwas nach vorne zu kommen ...
Verstappen: Problem vorher nie aufgetreten
"Es ist am Ausgang von Kurve 10 passiert", berichtet der Weltmeister und erklärt, vorher sei das Problem nie aufgetreten. "Es ist sehr ärgerlich, dass das passiert ist. Bis dahin hatten wir ein gutes Wochenende, und jede Session lief ziemlich gut."
"Jedes Mal, wenn wir auf der Strecke waren, hat das Auto wirklich gut funktioniert. Jetzt wird es etwas schwieriger, wieder nach vorne zu kommen. Es geht einfach darum, Punkte zu holen", so der Weltmeister.
Mit anderen Worten: Jetzt ist Schadensbegrenzung angesagt. "Die Saison ist lang. Natürlich hätte ich gehofft, etwas weiter vorne zu starten, aber wir können es nicht ändern", zuckt er die Schultern.
"Alles ist möglich auf dieser Strecke. Wir haben viele verrückte Dinge gesehen, aber wir müssen auch realistisch bleiben. Es wird schwierig werden, aber wir haben eine gute Pace. Wir werden sicherlich nach vorne kommen", gibt er sich angriffslustig.
Q3: Perez auf Pole!
Das war es, die Perez-Zeit knackt niemand mehr! Der Mexikaner steht morgen auf Pole. Leclerc wird Zweiter, er muss aber zehn Plätze zurück. Alonso wird Dritter und rückt damit morgen in die erste Reihe vor.
Hier im Ticker geht es gleich weiter mit den Stimmen zum Qualifying. Vorher schnell die Übersicht:
Bericht
Ergebnis
Startaufstellung
Verstappen: Die Antriebswelle war's
Das hat Red Bull eben bestätigt. Derweil läuft Q3 - ohne den Weltmeister. Nach den ersten Versuchen führt Perez mit einer 1:28.265 deutlich vor Leclerc, Russell und Alonso. Der Mexikaner liegt fast eine halbe Sekunde vor dem Rest der Welt!
Aber einen Schuss haben die Fahrer gleich noch.
Alle aktuellen Informationen im Session-Liveticker abrufen!
Q2: Feierabend!
Das war es mit der zweiten Session, neben Verstappen scheiden auch Hülkenberg, Zhou, Magnussen und Bottas aus. Gasly schafft auf P10 ganz knapp den Cut, er landet 0,040 Sekunden vor Hülkenberg auf P11.
Gleich geht es in Q3 um die Pole!
Alle aktuellen Informationen im Session-Liveticker abrufen!
Verwandte Inhalte zu dieser News
