Domenicali über Bahrain: "Teams müssen FIA vertrauen"

Stefano Domenicali geht davon aus, dass in Bahrain gefahren wird und glaubt an eine andere Herangehensweise der FIA - BIC stellt Mitarbeiter wieder ein

(Motorsport-Total.com) - Hinsichtlich der Austragung des Grand Prix von Bahrain im April gibt es angesichts der nach wie vor unklaren politischen Situation im Land weiterhin beträchtliche Zweifel. Erst kürzlich hatte die Menschenrechts-Organisation "Bahrain Center for Human Rights" die Formel-1-Teams aufgefordert, das Rennen zu boykottieren. In Reihen des Bahrain-International-Circuit (BIC) gibt man sich weiter unbesorgt, indem man verlauten ließ, dass die Menschenrechte nicht mehr verletzt würden.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Martin Whitmarsh

Stefano Domenicali (links) ist hinsichtlich des Grand Prix von Bahrain zuversichtlich

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali jedenfalls geht weiterhin davon, dass im April in Manama gefahren wird. "Ich habe viele Gerüchte über die aktuelle Situation gehört. Wir müssen uns aber auf die zuständigen Behörden verlassen und dafür sind der Weltverband und der Rechteinhaber zuständig", so der Italiener anlässlich des Ferrari-Wrooom-Events in Madonna di Campiglio.

"Wir haben Beziehung zu diesem Land und wir können uns nicht auf unterschiedliche Quellen und unterschiedliche Informationen verlassen, denn wir müssen diesbezüglich ruhig und realistisch bleiben", fordert Domenicali. "Wir müssen abwarten und uns auf das verlassen, was die zuständigen Behörden sagen. Sie tragen die Verantwortung."

Ferrari und Red Bull einig

"Wenn wir das nicht tun, dann machen wir uns von zahlreichen Spekulationen abhängig", urteilt der Ferrari-Teamchef und fügt hinzu: "Wir werden die Situation überwachen. Schließlich müssen wir uns aber auf die offiziellen Quellen und deren Informationen verlassen."

Im Hinblick darauf, dass der Automobilweltverband FIA im vergangenen Jahr einen Delegierten nach Bahrain geschickt hat, um einen Bericht über die Lage im Land zu erstellen (der allerdings nicht den Tatsachen entsprach), sagt Domenicali: "Wir müssen ihnen vertrauen. Möglicherweise sorgen die angesprochenen Erfahrungen dafür, dass man anders an die Sache herangehen wird, damit die Informationen eher den Tatsachen entsprechen."

"Am Ende sind wir darauf aber angewiesen", hält der Italiener fest. Red-Bull-Teamchef Christian Horner bläst gegenüber 'BBC' ins selbe Horn: "Wir treten in einer Weltmeisterschaft der FIA an und müssen ihrer Entscheidung vertrauen."

BIC stellt Mitarbeiter wieder ein

Unterdessen wurden an der Strecke in Manama einige der Mitarbeiter, welche während der Proteste im Land im Frühjahr 2011 aufgrund von Vertragsbrüchigkeit entlassen wurden, wieder eingestellt. "Die Wiedereinstellung unserer Kollegen ist Teil einer wichtigen Initiative hinsichtlich einer Schlichtung und Einigung im Königreich", wird Geschäftsführer Scheich Salman bin Essa Al Chalifa in einem Statement von 'Reuters' zitiert.

"Ich heiße unsere Kollegen daher herzlich willkommen zurück in der BIC-Familie. Jetzt blicken wir in die Zukunft und auf die wichtigen Aufgaben, die uns bevorstehen", so der Scheich, der allerdings offen lässt, wie viele der angesprochenen Mitarbeiter das Angebot der Wiedereinstellung angenommen haben.