• 23.10.2002 15:10

  • von Fabian Hust

Die Zukunft der Formel 1 soll erste Konturen annehmen

Schon am Freitag treffen sich die Teamchefs in London ? Jordan trommelt für neue Regeln ? Berger fordert Aufwertung des Freitags

(Motorsport-Total.com) - Kommenden Montag wird es ernst. Dann soll die Formel-1-Kommision, bestehend aus Teamchefs, Vertretern von Sponsoren und Streckenbetreibern und FIA-Vertretern, entscheiden, wie das Reglement der Formel 1 umgekrempelt werden soll, um die "Königsklasse des Motorsports" nicht nur spannender sondern auch kostengünstiger zu gestalten. Als Basis der Gespräche gilt der von FIA-Boss Max Mosley vorgelegte umstrittene "Neun-Punkte-Plan", die Teams sollen aber auch noch selbst Vorschläge einreichen.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Eddie Jordan

Ron Dennis und Eddie Jordan treffen sich vermutlich am Freitag in London

Dazu treffen sich die Teams bereits am Freitag beim Motorsportweltverband FIA in London. Dort sollen britischen Medienberichten zu Folge im Vorfeld erste Gespräche geführt werden, bevor man sich am Montag am Heathrow Airport sicherlich eine hitzige Debatte liefern wird, aus der der eine oder andere Kompromiss hervorgehen soll.

Teamchef Eddie Jordan war am Dienstagabend von Studenten der Oxford University eingeladen gewesen und sprach dort über sein Leben, seine Karriere und den Motorsport. Natürlich war auch hier der "Neun-Punkte-Plan" ein Thema: "Es war noch nie so wichtig für den Sport gewesen, einen Weg nach vorne für alle zu finden", so der Ire. "Die Leute ziehen aus der Formel 1 nicht mehr so viel Spannung wie früher und es ist an den Teams, zusammen mit Max und Bernie, sicher zu stellen, dass so schnell wie möglich Maßnahmen getroffen werden, um die Show zu verbessern."

Der Teamchef ließ es sich natürlich nicht nehmen, mitten in der Uni mit seiner Band 'V10' eine Dreiviertelstunde dem jungen Publikum einzuheizen. "Eddie Jordan ist ein fantastischer Mensch, wir sind wirklich geehrt, ihn hier zu haben und glauben, dass es das erste Mal war, dass in der Oxford Union eine Rockband live gespielt hat. Es war ein verrückter Abend", so Ambrose Faulks, der Vize-Präsident der Oxford Union.

Vor dem ersten Treffen der Teamchefs meldete sich auch BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger auf der Homepage der Bayern noch einmal zu Wort: "Man sollte jetzt nicht über jeden einzelnen Punkt zu diskutieren beginnen. Es ist wichtiger, dass erste Zeichen gesetzt werden", fordert der Österreicher. "Es gilt, verschiedene Ansätze auf Papier zu bringen und von Leuten, welche die Branche kennen, jene aussortieren zu lassen, welche unseren Sport vorwärts bringen."

"Wir müssen wieder Rennen hinbringen, in welchen überholt wird, und bei welchen der Sieger nicht schon vor dem Rennen feststeht." Ein Zahlenbeispiel: Auf RTL schauten das Rennen in Suzuka nur 3,52 Millionen Zuschauer an, im letzten Jahr waren es im Schnitt 1,1 Millionen Zuschauer mehr. Für den ehemaligen Formel-1-Piloten stellt im Moment die beste Lösung die Aufwertung des Freitags dar, der im Moment nur dem Abstimmen der Autos dient: "Allen ist klar, dass der Freitag zu fad ist und mit recht simplen Mitteln wieder ein Teil des Qualifyings werden sollte."