• 23.10.2002 12:53

  • von Fabian Hust

Brundle: "Die Formel-1-Fahrer sind überbezahlt"

Nach einem Test im Ferrari ist Brundle der Meinung, dass die Autos sehr leicht zu fahren sind und die Fahrer überbezahlt sind

(Motorsport-Total.com) - Für das Formel-1-Magazin 'F1Racing' konnte Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle einen ganz besonderen Tag erleben. Auf der Kurzanbindung von Donington durfte der Brite Michael Schumachers erstes Formel-1-Auto, den Benetton B191 aus dem Jahre 1991 mit dem Weltmeister-Ferrari aus dem Jahr 2000 miteinander vergleichen. "Ich wollte schon immer einmal einen Ferrari fahren", schwärmte der 43-Jährige vor seiner ersten Ausfahrt im Rennwagen sei 15 Monaten.

Titel-Bild zur News: Martin Brundle

Martin Brundle war überrascht, wie gut sich der F1-2000 fahren lässt

Nach seinen ersten Runden im F1-2000 zeigte sich Brundle begeistert: "Einfach fantastisch. Verdammt noch mal, ist das gigantisch! Der Wagen ist ja förmlich mit der Strecke verschraubt. In Zukunft werde ich als Zuschauer nicht mehr so beeindruckt sein. Diese Jungs sind überbezahlt. Der klebt ja richtig auf der Strecke und macht das, was man will. Er folgt jeder Lenkbewegung wie an der Schnur gezogen, bremst, wie du es willst und beschleunigt exakt wie gewünscht. Gott, ist der leicht zu fahren! Er ist viel besser als alles, was ich bisher gefahren bin. Weitaus besser!"

Für den 158-fachen Grand-Prix-Teilnehmer hat sich mit diesem Test der Eindruck von der Formel 1 und der Respekt vor den Fahrern verändert: "Kein Wunder, dass die Neulinge heute auf Anhieb so gut aussehen können. Er hat zwar keine Traktionskontrolle aber es fühlt sich an, als habe er eine. Unglaublich. Nach 20 Runden damit wären meine Nackenmuskeln nur noch Pudding." Und das, obwohl Brundle nicht mit Bridgestone-Reifen sondern mit Avon-Pneus fuhr.

Von der Fahrbarkeit des Motors ? ein 80-Grad-V10 mit einem Hubraum von 3 Litern und 820 PS - ist der Mann aus King's Lynn überzeugt: "Die Leistung überwältigt mich nicht. Sie entfaltet sich nicht wild und abrupt, sondern linear. Es ist fast schade, zu schalten, denn der Motor leistet beim Hochdrehen immer weiter. Du musst ihn über 15.000 Umdrehungen in der Minute halten, doch so lange du das tust, hat er reichlich Dampf."

Von den Demorunden mit dem Benetton aus dem Jahre 1991 zurückgekommen, meint Brundle: "Der Motor (72-Grad-V8 mit einem Hubraum von 3,5 Litern und 730 PS) fängt viel versprechend an, macht seine Versprechen aber nicht wahr. Er macht zu früh zu und beschränkt sich dann nur darauf, Lärm zu machen. Man will immer noch drehen, weil man wissen will, was noch kommt ? doch das kann man sich auch schenken. Das Auto hat ein wunderbares Getriebe. Und für die damalige Zeit hat es derart viel Grip, dass ich glaubte, er habe Krallen statt eines Fahrwerks."

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