• 20.10.2002 11:29

Williams: "Die Formel 1 muss olympisch werden"

Formel-1-Teamchef Frank Williams ist gegen Regeländerungen, für neue Strecken und bessere TV-Übertragung

(Motorsport-Total.com/sid) - Olympiagold für Weltmeister Michael Schumacher: Frank Williams, Teamchef von BMW-Williams, will die Formel 1 ins olympische Programm integrieren. "Ein Rennen bei Olympia, alle vier Jahre, das wäre klasse", sagte der Brite im Gespräch mit der 'Bild am Sonntag': "Man müsste die sechs besten Fahrer alle in die gleichen Autos setzen, das wäre ein echtes Highlight. Statt WM-Punkte gibt es Gold, Silber und Bronze für die Piloten und Konstrukteure."

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams will die Formel 1 zu einer olympischen Disziplin machen

Von den viel diskutierten Regeländerungen in der Formel 1 hält der seit einem Autounfall 1986 an den Rollstuhl gefesselte Williams dagegen gar nichts. "Wir dürfen doch die Guten nicht bestrafen und die Schnellen langsamer machen", sagte der "General" der BamS: "Die Langsamen müssen einfach schneller werden. Das war immer die Herausforderung in der Formel 1." McLaren-Mercedes und BMW-Williams müssten laut Williams in Zukunft einen besseren Job machen als in diesem Jahr: "Man darf doch Ferrari nicht die Schuld geben, dass die so gut sind. Nein, wir waren so schlecht."

Allerdings fordert der 60-Jährige in Zukunft attraktivere Streckenprofile. "Die Strecken der letzten 20 Jahre sind doch alle irgendwie gleich", sagte Williams in dem BamS-Interview: "Man müsste die alten Strecken breiter machen. Die Autos brauchen mehr Platz, dann kann man wieder besser überholen. Auch vom Design her müssten die Strecken moderner werden."

Auch die Fernsehübertragungen sind nicht unbedingt nach dem Geschmack von Frank Williams: "Die TV-Show muss besser werden. Es muss bei den Übertragungen auch in der Regie einiges geändert werden. Die Leute sind verwöhnt, also müssen wir ihnen eine bessere Show bieten als zuletzt. Und das werden wir."

Sorgen bereitet Williams der Gedanke an die Zukunft seines eigenen Rennstalls. "Ich habe schon ein bisschen Angst, dass BMW sein eigenes Auto baut und uns nicht mehr braucht", sagte er der. Im Fall einer weiteren Zusammenarbeit kann Williams sich eine Teilhaberschaft der Münchner vorstellen: "Dann wäre es nicht unmöglich, eine ähnliche Partnerschaft wie McLaren-Mercedes einzugehen, das heißt, BMW könnte bei uns Teilhaber werden."

Im Vergleich seiner beiden Fahrer Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya hält Williams offenbar mehr von dem Kolumbianer: "Er kann sich besser auf den Punkt konzentrieren und sich besser auf
das Qualifying vorbereiten." Der Größte bleibt für den 60-jährigen Briten der Brasilianer Ayrton Senna, der 1994 in Imola in einem seiner Autos tödlich verunglückte: "Es wäre interessant gewesen, ihn über einige Jahre gegen Michael Schumacher fahren zu sehen." Wer von beiden der Bessere gewesen wäre, "weiß nur der liebe Gott".