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Die Pressekonferenz der Formel-1-Champions
Die Weltmeister in der Pressekonferenz: Alonso, Button, Hamilton, Schumacher und Felipe Massa sprechen über die bevorstehende Rennsaison
(Motorsport-Total.com) - Vier Weltmeister stehen im Starterfeld, wenn am Sonntag die Ampeln verlöschen und die Formel 1 eine neue Saison unter die Räder nimmt: Neben Titelverteidiger Jenson Button (McLaren) greifen in diesem Jahr auch noch Fernando Alonso (Ferrari), Lewis Hamilton (McLaren) und Michael Schumacher (Mercedes) ins Lenkrad. Alle vier haben vor, ihre persönliche Erfolgsbilanz noch einmal kräftig auszubauen. Felipe Massa (Ferrari) will hingegen erstmals zu Titelehren gelangen.

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Weltmeister unter sich: Button, Hamilton, Alonso und Schumacher in Bahrain
Zum Auftakt der neuen Rennsaison trafen sich die fünf Titelaspiranten im Medienzentrum des Bahrain International Circuits, um sich im Rahmen der offiziellen Pressekonferenz den Fragen der Journalisten zu stellen. Lesen Sie hier, was Alonso, Button, Hamilton, Massa und Schumacher vor dem ersten Rennen des Jahres beschäftigt und was sie sich von der Saison 2010 versprechen...#w1#
Frage: "Meine Herren, eine Frage an alle: Worauf freut ihr euch in der neuen Saison am meisten?"
Jenson Button: "Ich denke das ist für uns alle gleich: auf die Strecke zu gehen. Es ist schon einige Monate her, dass zumindest drei von uns gegeneinander fahren durften. Jetzt wollen wir wieder auf die Strecke, weil wir das lieben."
"Testen gehört zu unserem Job, aber das Rennfahren ist es, was wir wirklich genießen. Ich freue mich einfach darauf. Es wird offenbar eine extrem spannende Saison. Vielleicht sogar eine der spannendsten Formel-1-Saisons aller Zeiten. Ein Teil dessen sein zu dürfen, ist einfach toll."
Lewis Hamilton: "Ja, einfach auf die Strecke gehen. Die Tests haben zwar auch Spaß gemacht, aber so viele Probefahrten hatten wir auch nicht. Je mehr wir fahren können, umso mehr Spaß haben wir. Ich freue mich einfach darauf, dass es endlich losgeht und wir sehen werden, wer wo steht."
Felipe Massa: "Natürlich, dass ich nach acht Monaten endlich wieder voll dabei bin. Das war eine lange Zeit. Ich freue mich darauf, endlich wieder Rennen zu fahren. Lewis hat es ja schon gesagt: Es gab leider nicht viel Tests. Es ist schön, wieder Gas geben zu dürfen."
Michael Schumacher: "Ich freue mich darauf, dass das grüne Licht angeht, oder das rote aus."
Massa: "Bist du aber motiviert. Du hast ja schon deinen Rennoverall an."
Schumacher: "Ganz genau."
Fernando Alonso: "Mir geht es wie allen anderen. Ich will wieder Wettbewerb, das Rennfahren. Testen ist okay, aber es ist eben nur die Vorbereitung auf die Rennen. Also freue ich mich auf Sonntag."
Frage: "Michael, was denkst du über den neuen Teil der Strecke?"
Schumacher: "Der erste Teil sieht interessant aus, der zweite weniger. Aber man muss es erstmal mit dem Auto abfahren, um ein Gefühl dafür zu bekommen."
Frage: "War jemand von den anderen Herren schon zu Fuß dort? Jenson?"
Button: "Nein, ich mache das später."
Hamilton: "Ich auch."
Frage: "Jenson, du hast das Team gewechselt. Was sind für dich die größten Veränderungen und Herausforderungen?"

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Titelverteidiger Jenson Button startet 2010 für das McLaren-Mercedes-Team Zoom
Button: "Überhaupt das Team zu wechseln. Ich war vorher sieben Jahre bei ein und derselben Mannschaft. Allein der Teamwechsel war also nicht ganz einfach. Ich bin in einer völlig neuen Umgebung. Die meisten Leute mögen keine Veränderungen, aber für mich war es gut. Nach nur zwei Monaten fühlte ich mich voll integriert, als Teil des Teams. Dabei sind wir noch nicht einmal das erste Rennen gefahren."
"Ich selbst habe mich um Eingliederung bemüht und das Team hat mir sehr geholfen. Sie wollen unbedingt Erfolg in dieser Saison. Dass es im vergangenen Jahr nicht so gut lief, hat sie unwahrscheinlich angespornt. Vor allem der Simulator hat mir sehr geholfen, mich an die neuen Umstände und an das Auto zu gewöhnen. Ich war oft in der Firma, nicht nur wegen der Ingenieure. Ich gehöre dort schon zum Inventar."
"Unsere Tests verliefen gut. Es ist enorm wichtig, dass man jede einzelne Sekunde gut nutzt, die man mit dem Team verbringt. Dann spielt sich alles schnell ein. Nun bleibt uns am Freitag und am Samstagvormittag nicht mehr viel Zeit vor dem Qualifying. Man muss also wirklich bereit sein, bevor man hier in Bahrain ankommt."
Frage: "Die Nummer eins auf dem Auto zu haben, ist das Ansporn oder Last?"
Button: "Ich wüsste nicht, wieso mich das bremsen sollte. Man muss alles immer positiv sehen. Wenn man ins Auto klettert und die Startnummer eins sieht, dann bereitet das schon ein ganz besonderes Gefühl. Vor allem hier in Bahrain vor dem ersten Saisonrennen. Wenn ich den Helm aufsetze, das Auto sehe und die Startnummer eins, dann ist das sehr emotional. Aber wenn ich erstmal im Wagen sitze, das Visier heruntergemacht habe, dann bin ich einfach nur fokussiert."
Frage: "Im vergangenen Jahr hast du hier gewonnen. Ist Bahrain eine gute Strecke für dich?"
Button: "Ich mag die Piste. Die Strecke macht Spaß und man kann hier überholen. Das ist doch großartig. Der neue Abschnitt ist sehr langsam. Es gibt neun neue Kurven, allesamt eng. Es wird schwierig, aber ich freue mich darauf. Mal sehen, wie wir damit zurecht kommen werden."
"Im Simulator ist es schön und gut, aber man muss es wirklich im Auto spüren. Ich hoffe, dass man dadurch noch mehr Überholmöglichkeiten bekommt, wobei ich aber nicht daran glaube. Vielleicht wird es interessant, weil der Abschnitt schwierig ist. Ich freue mich auf die morgige erste Ausfahrt."
Frage: "Lewis, du hast nun den amtierenden Champion an deiner Seite. Treibt dich diese Tatsache besonders an?"
Hamilton: "Ich denke, das macht keinen großen Unterschied. Jenson ist im Team sehr willkommen und ich bin davon überzeugt, dass er einen guten Job macht. Er ist sehr produktiv und voller Tatendrang, er bringt viel Energie und Enthusiasmus in die Mannschaft. Ich sehe das nur positiv. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, dass ich extrem motiviert bin, nachdem ich das vergangene Jahr nach Schwierigkeiten zu Beginn noch gut abschließen konnte."
Frage: "Welche Regeländerung bringt aus deiner Sicht den größten Unterschied?"
Hamilton: "Dass man jetzt ein bisschen schwerer unterwegs ist. Ansonsten wirkt sich alles andere nur wenig aus. Man muss lernen, mit den Reifen entsprechend umzugehen. Die Herangehensweise an lange Stints ist etwas anders als im Vorjahr mit weniger Benzin. Ich bin sicher, dass dieses Wochenende für alle eine große Herausforderung wird. Das gilt aber wirklich für alle gleichermaßen."
Frage: "Bei deinem ersten Auftritt hier im Jahr 2007 warst du Zweiter..."
Hamilton: "Das scheint mir ewig lange her zu sein. Wir hatten damals ein tolles Auto. Die vergangenen zwei Jahre lief es hier nicht so berauschend, aber ich empfinde den Saisonstart in diesem Jahr als richtigen Neubeginn. Hoffentlich mit guten Ergebnissen für Jenson und für mich."
Frage: "Felipe, willkommen zurück. Wie ist es für dich, wieder ins Auto zu steigen, wieder beim Rennwochenende dabei zu sein?"

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Ferrari-Pilot Felipe Massa ist nach seinem Unfall in Ungarn wieder mit von der Partie Zoom
Massa: "Es ist einfach schön, wieder zurück im Geschäft zu sein. Diesen Job mache ich seit vielen Jahren. Ich habe ein paar Rennen verpasst, umso schöner ist es nun, wieder dabei zu sein. Ich bin glücklich und gehe mit großer Motivation an die Aufgaben."
Frage: "Du hast hier schon gewonnen, aber es gab bei dir auch immer wieder Phasen in einer Saison, wo es nicht so lief. Hast du dir vorgenommen, genau dies nun zu ändern?"
Massa: "Wir haben voll und ganz verstanden, dass es enorm wichtig ist, das erste Rennen zu beenden und die wichtigen Punkte mitzunehmen. In den vergangenen Jahren hatten wir oft Probleme damit, das Auto ins Ziel zu bringen. Ich hoffe, dass es nicht wieder passiert."
"Ich hoffe sehr, dass ich in diesem Jahr regelmäßig viele Punkte sammeln kann. Viele Leute sagen, das Zuverlässigkeit besonders beim Saisonstart wichtig sei. Aber Zuverlässigkeit ist immer wichtig. Es ist wichtig, ins Ziel zu kommen. Wir haben im Winter viele Kilometer abgespult. Das hilft, um mit einem guten Auto in die Saison gehen zu können."
Frage: "Michael, wie ist es, nach drei Jahren Pause wieder als aktiver Pilot am Rennwochenende teilzunehmen?"
Schumacher: "Nun, es ist eben etwas anstregender. Ich bin vom Morgen bis zum Abend mit viel mehr Details beschäftigt als ich eigentlich möchte. Man muss dann etwas aufpassen."
Frage: "Wie geht der Aufbau des Teams voran? Die Leute sagen, dass ihr ein ähnliches Team aufbauen wollt wie damals bei Ferrari. In welcher Phase seid ihr?"
Schumacher: "Ich denke, es ist schwierig zu sagen, wie die Entwicklung sein wird. Wir müssen uns einspielen, man muss sich als Team entwickeln. Man findet immer wieder weitere Potenziale, man kann sich immer weiter verbessern. Man muss verstehen, wie ein Team unter Druck arbeitet und warum es so arbeitet. Bislang kann ich nur sagen, dass wir tolle Leute haben. Es ist harmonisch, ich kenne den Chef ganz gut und er mich ebenso. Das macht vieles etwas einfacher, es läuft flüssiger. Aber natürlich gibt es noch Bereiche, wo wir etwas verbessern können."
Frage: "Du hast hier zwei Rennen gewonnen. Was denkst du im Hinblick auf die Strecke?"
Schumacher: "Dass ich drei Siege daraus machen möchte."
Frage: "Fernando, du hast hier auch zweimal gewonnen..."
Alonso: "Ja, und auch ich will drei Siege daraus machen."
Frage: "Was sind für dich nach deinem Teamwechsel die größten Veränderungen?"
Alonso: "Wie Jenson es auch schon beschrieben hat. Wenn man das Team wechselt, dann muss man sich zuerst wieder an andere Leute gewöhnen, an eine andere Arbeitsphilosophie, an eine andere Vorbereitung. Bisher war es großartig für mich. Ich habe mich seit dem ersten Tag extrem wohlgefühlt. So gesehen kommen wir gut vorbereitet zum ersten Rennen und sind bereit für den Kampf."¿pbvin|512|2515|inside|0|1pb¿
Frage: "Ferrari gilt als einer von zwei absoluten Topfavoriten. Siehst du das auch so?"
Alonso: "Nicht ganz. Wir vergleichen im Winter die Testzeiten nicht und machen auch keine großen Vorhersagen. Wir haben uns einfach auf unser Programm konzentriert, um bestmöglich vorbereitet an das erste Rennen gehen zu können. Ich denke, dass die vier Teams Red Bull, McLaren, Mercedes und Ferrari als Favoriten gelten. Alle diese vier Teams haben Chancen auf den Rennsieg in Bahrain und die besten Karten für die erste Phase der Saison."
"Ich bin aber sicher, dass auch Teams wie Sauber und Force India starke Leistungen zeigen werden. Wir geben unser Bestes. Wir sind gut vorbereitet für den Saisonstart, aber unser eigentliches Ziel ist es, im November Weltmeister zu sein - nicht schon im März. Wir versuchen alles. Unser Ziel ist der Titel und wir wissen, dass es nicht einfach wird. Wir müssen zehn Monate lang hart arbeiten. Es ist jetzt erst der Anfang."
Frage: "Eine Frage an alle Fahrer: Wenn es an euch Piloten und nicht an den Arbeitsgruppen der FIA liegen würde, würdet ihr in diesem Jahr dann die Regeln des Nachtankverbots und schwere Autos am Start auswählen oder eher die Regeln aus dem vergangenen Jahr, wo man von Boxenstopp zu Boxenstopp sprintete?"
Alonso: "Ich bin zufrieden mit dieser Entscheidung, denn es ist einfach nur eine neuer Herausforderung für uns alle. Für die Ingenieure, die Teams und die Fahrer ist das eine Veränderung. Normalerweise begrüßt man solche Veränderungen in der Formel 1, weil sie dir die Möglichkeit verschaffen, einige neue Bereiche des Sports zu entdecken. Ich bin glücklich mit den Änderungen, war aber auch im vergangenen Jahr zufrieden."
"Wir werden sehen. Wir müssen dieser Sache etwas Zeit geben und dann schauen, wie sich die neuen Regeln in den Rennen gestalten. Werden wir mehr Überholmanöver sehen oder nicht? Vielleicht sind die Rennen überaus spektakulär, vielleicht sind sie es nicht. Wir müssen ein paar Rennen abwarten und sehen, ob die neuen Regeln funktionieren oder nicht."

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Michael Schumacher blickt der neuen Rennsaison betont entspannt entgegen Zoom
Schumacher: "Ich würde die Regeln des vergangenen Jahres wählen. Aus dem einfachen Grund, weil das mehr Spielraum für Strategien lässt. Als Rennfahrer willst du naturgemäß immer das schnellste Auto fahren. Ob man einen vollen oder einen halbvollen Tank hat, macht da schon einen großen Unterschied."
Massa: "Ich denke, die Regeln müssen für alle gut sein: Für die Fahrer, für die Teams, aber auch für die Leute, welche sich die Rennen ansehen. Es ist schwierig zu sagen, welches Regelwerk ich bevorzuge - das neue oder das alte. Wir haben noch kein Rennen gefahren, also ist es vielleicht noch etwas früh für ein Urteil."
"Im Augenblick denke ich nicht, dass jemand gegen diese Regeln ist. Wenn es gut für alle ist, dann sollte eine Veränderung kein Problem darstellen. Wie Fernando schon sagte: Es ist eine neue Herausforderung für alle Beteiligten. Wir müssen uns nun einfach auf alle neuen Punkte konzentrieren und versuchen, unser Bestes zu geben."
Hamilton: "Ich halte das für eine neue Herausforderung in diesem Sport - für alle von uns. Der Schlüssel ist, dass wir voran schreiten. Ich freue mich darauf zu sehen, wie es funktioniert. Ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam alles dafür geben werden, um eine gute Show auf die Beine zu stellen."
Button: "Ich denke, alles wurde schon gesagt. In meinen Augen wird Kurve eins bei so viel Sprit recht interessant werden - oder der Weg in die erste Kurve. Wir haben bislang auch das Qualifying vergessen. Auch die Qualifikation hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verändert: Wir werden nun in jedem Abschnitt mit wenig Sprit unterwegs sein, was eine großartige Sache ist."
"Nach dem Zeittraining werden wir nun viel besser Bescheid wissen als in den vergangenen Saisons, weil die Autos jetzt immer mit wenig Benzin unterwegs sind. Die Unterschiede zwischen Qualifikation und Rennen werden indes größer sein als alles, was wir bisher gesehen haben. Manche Autos werden bei wenig Sprit richtig gut sein, aber dafür vielleicht nicht bei vollem Tank. Das wird sehr interessant."
Frage: "Michael, kannst du dich an dein Formel-1-Debüt 1991 erinnern, als du gegen die Champions angetreten bist, die du selbst im Fernsehen bewundert hattest - Senna, Prost und Co.? Bei deinen Rekorden und deiner Reputation bist du nun der Referenzpunkt und alle anderen werden versuchen wollen, dich auf der Strecke zu schlagen..."
Schumacher: "Ja. Als ich wieder zurückkam, war ich zunächst nicht vollkommen davon überzeugt, wieder das gleiche Spielfeld vorzufinden. Als ich das erste Mal wieder im Auto unterwegs war, ist mir aber aufgefallen, dass ich erneut konkurrenzfähig sein könnte und so fühle ich mich jetzt auch."
"Es gibt keinen Grund, weshalb sich jemand nicht in der Position befinden sollte, gegen mich anzutreten. Alle diese Jungs, die am Sonntag in der Startaufstellung stehen, haben gute Gründe, warum sie da sind. Sie sind allesamt überaus talentiert. Ich habe größten Respekt vor jedem Einzelnen. Für mich ist jeder ein großer Konkurrent, auf den ich ein Auge haben muss."
Frage: "Michael, du hast immer gesagt, dass du Untersteuern überhaupt nicht magst. In diesem Jahr wirst du aufgrund des Gewichts, der Reifen und der Natur der Autos aber doch damit konfrontiert. Denkst du, dass wir daher nicht das Beste von dir sehen werden?"
Schumacher: "Meiner Meinung nach variiert das sehr stark von Auto zu Auto. Das ist eine Charakteristik, die einem Rennwagen innewohnt. Manchmal, da hast du Recht, kommt das von den Reifen. Dann liegt es an dir und dem Team, die Balance zu finden, die du haben willst. In der Vergangenheit hat mir ein Auto gelegen, weil ich Übersteuern mag. Ich mag aber auch ein neutrales Auto, das schnellste Auto - was immer es auch ist!"
Frage: "Fernando, du hast von der Eingewöhnungszeit gesprochen. Fühlst du dich bereit für Siege? Was hältst du vom Comeback von Michael?"

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Fernando Alonso bestreitet am Sonntag sein erstes Formel-1-Rennen für Ferrari Zoom
Alonso: "Ja, ich denke, ich bereit zu siegen. Jedes Mal, wenn du zum ersten Rennen einer Saison reist, hast du dich den gesamten Winter auf diesen Moment vorbereitet. Ich habe lange darauf warten müssen, um hier zu sein - auch Ferrari. Wir haben uns viele Jahre auf diesen Moment vorbereitet und jetzt fühle ich mich kampfbereit. Hoffentlich befinden wir uns in einer Position, die das ermöglicht."
"Dass Michael wieder hier ist - okay, das war sicher eine Überraschung. Aber wie ich schon oft gesagt habe: Das ist prima für uns alle, für alle Fahrer, für unseren Sport. Das kann der Formel 1 nur helfen, denn wir sind alle ein Teil der Formel 1. Also hilft das auch uns und ich freue mich darüber, dass er hier ist. Hoffentlich haben wir ein paar schöne Duelle."
Frage: "Eine Frage an Jenson und Lewis: Ich habe beobachtet, was ihr zwei da eben getrieben habt, als die anderen drei vor euch einige Fragen beantwortet haben. Ihr habt gelacht und herumgealbert - ist das ein Hinweis auf die Beziehung, die ihr in den vergangenen Wochen zueinander aufgebaut habt?"
Button: "Das ist doch nur für die Show! Wir haben genau das gemacht, was Steve (Cooper, Pressevertreter von McLaren; Anm. d. Red.) uns aufgetragen hat."
Hamilton: "Ja, das stimmt. Wir konzentrieren uns auf eine mögliche Aktion, die wir in der Zukunft durchziehen wollen!"
Button: "Und wo uns doch im Augenblick ohnehin niemand etwas fragen will..."
Frage: "Jenson, was denkst du darüber, deinen Titel in diesem Jahr gegen Fernando im Ferrari, Michael im Mercedes und Lewis im gleichen Team verteidigen zu müssen? Brauchst du auch 2010 einen dominanten Saisonstart?"
Button: "Ja. Meiner Meinung nach ist es für den Titelträger in jeder Art von Meisterschaft sehr wichtig, einen guten Start hinzulegen. Rückblickend muss man einfach festhalten, dass derjenige, der letztendlich um den Titel kämpft und ihn auch gewinnt, von Anfang an gut dabei ist. Also ja, für uns alle ist es wichtig, schon hier in Bahrain vorne mit dabei zu sein."
"Der Wettbewerb ist hart, aber gerade deswegen ist es ja so aufregend, finde ich. Für einen Formel-1-Fan sollte diese Saison überaus elektrisierend sein. Wenn nicht, dann machen wir etwas dermaßen falsch. Es ist großartig, dass Felipe nach seinem Horrorcrash aus dem vergangen Jahr wieder mit dabei ist."
"Großartig ist auch, Michael wieder in der Startaufstellung zu haben, denn dadurch fühle ich mich wieder jung! Im Hinblick auf das bevorstehende Rennen muss ich sagen, dass es seit langer Zeit nicht mehr so viele konkurrenzfähige Fahrer in konkurrenzfähigen Autos gegeben hat. Das ist schön zu sehen."
Frage: "Eine Frage an alle: Wird das neue Punktesystem - 25 Punkte für den Sieger, 18 für den Zweiten - eure Herangehensweise oder die Rennstrategie verändern?"
Schumacher: "Du willst natürlich die 25 holen, das ist die Hauptstrategie. Es ist sicherlich etwas fairer, wenn man denkt, dass derjenige am Jahresende eher Weltmeister wird, der die meisten Rennen gewinnt, und nicht jemand, der nur abwartet, zweite und dritte Plätze abstaubt und dann plötzlich Champion wird."
"Das macht nicht so viel Sinn, wie ich finde, doch so war es in den vergangenen Jahren. Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb man diese kleinen Punktabstände eingeführt hat: Ich habe so viele Rennen gewonnen und niemand fand eine Lösung, wie man dagegen ankommen konnte. So wie es jetzt ist, ist es meiner Meinung nach vollkommen korrekt."
Massa: "Ich halte es ebenfalls für richtig. Der Sieg sollte immer wichtiger sein als alles andere. Wenn du als Sieger also etwas mehr Punkte bekommst, dann ist das immer besser. Ich stimme Michael vollkommen zu."

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McLaren-Pilot Lewis Hamilton hatte bei der Pressekonferenz sichtlich seinen Spaß Zoom
Hamilton: "Was die beiden gesagt haben, stimmt natürlich. Das ist eine weitere Herausforderung, eine kleine Veränderung an den Ergebnissen. Wie Felipe schon sagte: Wenn du ein Rennen gewinnst, dann solltest du auch etwas mehr dafür belohnt werden, als die Jungs, die auf den Rängen zwei und drei ins Ziel kommen. Ich denke, es wird interessant sein zu beobachten, wie sich das darstellen wird. Ich habe noch gar nicht so viel darüber nachgedacht, wenn ich ehrlich sein soll."
Button: "Ich denke, wir müssen erst einmal abwarten, wie sich das anlässt. Es ist das gleiche wie vorher. Du willst noch immer rausfahren und so viele Rennen gewinnen, wie nur irgend möglich. Wenn du um den Titel kämpfst - und ich weiß nun, wie sich das anfühlt -, dann willst du aber auch konstant sein. Kämpfst du um den Sieg, fällt es dir halt schwer, zurück zu stecken und zu denken: 'Ach, ich werde einfach Zweiter und nehme die Punkte mit.' Wir alle wollen Rennen gewinnen und nur deswegen sind wir hier."
Alonso: "Ich stimme zu."
Frage: "Fernando, in der Vergangenheit hast du gesagt, Michael sei der beste Fahrer in der Geschichte. Nun ist er zurück - siehst du das noch immer so? Und eine Frage an Michael: Wer könnte in diesem Jahr dein größter Rivale werden?"
Alonso: "Ja, ich habe das gesagt, weil ich das wirklich denke. Wenn man sieht, wie viele Titel Michael gewonnen hat, dann ist das unmöglich zu wiederholen und ein Teil der Geschichte dieses Sports, wie ich schon sagte."
"Schauen wir uns die Zahlen, Grand-Prix-Siege, Pole-Positions, Meisterschaften und so weiter an, dann stimmen wir wohl alle darin überein, dass Michael der Beste aller Zeiten ist. Ich freue mich also, dass er wieder hier ist. Ein Rennsieg oder ein Titel sind einfach mehr wert, wenn Michael mit von der Partie ist. Das werden wir versuchen."
Schumacher: "In meinem Alter vergisst man schon einmal Dinge, wenn sie zu lange zurück liegen - was war noch einmal die Frage? Ich denke, man muss vier Teams auf der Rechnung haben. Aus diesem Grund unterhalten wir uns also über sieben Fahrer um mich herum, auf die ich aufpassen muss."
"Vier davon sitzen gerade hier und drei weitere sind nicht zugegen. Es ist schwierig zu sagen, wer der Hauptrivale sein wird, aber das spielt auch gar keine Rolle. Man konzentriert sich schließlich einfach auf denjenigen, der es letztendlich sein wird."
Frage: "Eine Frage an alle außer Michael Schumacher: Fernando sagte, dass ein Sieg gegen Michael Schumacher viel bedeutender ist. Glaubt ihr nicht, dass es schlecht für euch und den Sport sein würde, wenn Michael damit beginnt, zu viele Rennen zu gewinnen?"
Massa: "Ich denke, wir müssen einfach alle sehr hart arbeiten und ihn erst gar nicht zu viel gewinnen lassen. Jedes Team will gewinnen, aber es ist das Beste für den Sport, die besten Fahrer und besten Teams auf der Strecke zu haben. Das ist immer gut für den Sport."
"Jeder will gewinnen und jeder will eine Siegesserie hinlegen. Der Wettbewerb ist aber so groß, wie wir in den Testfahrten gesehen haben. Für ein Auto wird es schwierig werden, jedes Rennen zu gewinnen. Aber sag' niemals nie. Jetzt beginnt das Rennen und wir müssen abwarten."
Hamilton: "Wir müssen einfach abwarten, dann werden wir sehen."
Button: "Ja, ich denke diese Frage ist beantwortet."
Alonso: "Ich stimme zu."

