• 09.09.2005 17:57

  • von Fabian Hust

Die Angst vor dem großen Regen

Wenn es am Sonntag so stark regnet wie am Trainingsfreitag ist an ein Rennen nicht zu denken - Michelin warnt vor Bedingungen

(Motorsport-Total.com) - Die Bilder des von der Strecke rutschenden Vitantonio Liuzzi im 2. Freien Training am Freitag haben eindeutig gezeigt, dass ab einer gewissen Wassermenge ein Formel-1-Auto unfahrbar ist. Die Bodenplatte schwimmt auf und lässt das Auto unlenkbar von der Strecke schwimmen. "Er war nur noch Passagier. Das war nicht sein Fehler", nahm Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner den Italiener in Schutz.

Titel-Bild zur News: Regen

So viel Regen wie am Freitag wünscht sich keiner der Beteiligten

Michael Schumacher wünscht sich Regen, denn nur dann kann er sich Hoffnungen auf den Sieg machen, doch wenn es so stark regnet wie am Freitag, dann sieht auch der Weltmeister für das Rennen schwarz: "Dann können wir jedenfalls nicht fahren. Bei so einem Wetter geht nichts. Da fahren wir dann vielleicht ein Rennen hinter dem Safety-Car. Keine Ahnung."#w1#

"Es ist vorhergesagt, dass es schlimmer werden wird." Michael Schumacher

Der Weltmeister zuckt mit den Achseln und schiebt hinterher, dass der Wetterbericht bei Ferrari eine Verschlimmerung der Wetterbedingungen vorhersagt. Das deckt sich mit den Aussagen der meisten Beteiligten. "So gut wie heute wird es wohl nicht mehr", so der Deutsche. "Es ist vorhergesagt, dass es schlimmer werden wird und im Moment sagen sie für Sonntag starken Regen voraus. Es ist schwierig zu beschreiben, wie schwierig es ist, unter solchen Bedingungen zu fahren."

Michael Schumacher meint, dass man wohl nur mit einer Schiffsschraube noch vernünftig fahren könnte, Kollege Jenson Button taten vor allem die Fans leid, die fast umsonst an die Strecke gereist waren und zudem noch gehörig nass wurden: "Wir können den Regen leider nicht abstellen. Für uns alle war das ein ziemlich langweiliger Tag. Wenn es so regnet, dann können wir am Sonntag nicht fahren. Das wäre zu nass und zu gefährlich."

"Du hast da nichts mehr unter Kontrolle." Jenson Button

1998 gab es nach dem Start in Spa eine Massenkarambolage, mehr als die Hälfte der Autos wurde dabei zum Teil erheblich beschädigt, die Fahrer kamen mit kleineren Wehwehchen davon. Ein Rennen bei Starkregen hätte die Garantie eines schweren Crashs eingebaut, glaubt der Brite: "Du hast da nichts mehr unter Kontrolle. Wenn man wie Liuzzi eine Pfütze trifft, dann war es das gewesen. Das kann einen heftigen Unfall geben. Du hast nichts mehr unter Kontrolle und dafür sind wir ja nicht hier."

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier hat offen zugeben, dass die Reifen bei solch starkem Regen nicht einsatzfähig sind: "Die Reifen können mit solchen Wassermengen nicht umgehen und wir erwarten für den Rest des Wochenendes gleiches Wetter. Es ist die Entscheidung der FIA, ob wir fahren oder nicht. Aber die Fahrer wollen bei solch einem Wetter nicht auf die Strecke gehen."