• 09.09.2005 16:06

Das Interview zum Training mit Michael Schumacher

Michael Schumacher fürchtet, dass der Regen sogar noch zunehmen könnte - Rennen hinter dem Safety-Car als Horrorszenario?

(Motorsport-Total.com) - Das zweite Freie Training in Spa-Francorchamps fiel heute Nachmittag buchstäblich ins Wasser. Michael Schumacher ging wie viele seiner Kollegen gar nicht erst auf die Strecke, sondern wartete an der Box, bis die Zeit abgelaufen war. Anschließend äußerte er sich skeptisch, was die Wetteraussichten für den Rest des Wochenendes angeht.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Das lange Warten: Michael Schumacher konnte am Nachmittag nicht fahren

Frage: "Michael, warum ist heute niemand auf die Strecke gegangen?"
Michael Schumacher: "Bei solchen Bedingungen fährt niemand außer das Safety-Car..."#w1#

Schumacher fürchtet um das Rennen am Sonntag

Frage: "Was passiert, wenn das Wetter bis Sonntag nicht besser wird? Haben wir dann kein Rennen? Müssen alle hinter dem Safety-Car fahren?"
Schumacher: "Ich habe ein paar Mini-Cup-Autos stehen sehen - vielleicht springen wir einfach da rein! Wenn es so ist, können wir jedenfalls nicht fahren. Bei so einem Wetter geht nichts. Da fahren wir dann vielleicht ein Rennen hinter dem Safety-Car. Keine Ahnung."

Frage: "Einige sind ja rausgefahren, was du am Bildschirm genau beobachtet hast. Wie war da dein Eindruck?"
Schumacher: "Es sind genau drei Leute rausgefahren, als die Strecke noch befahrbar war. Es find dann stärker an zu regnen, was Liuzzi zum Verhängnis wurde, wie man gesehen hat. Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) hat eine Installationsrunde gedreht und ich denke, Doornbos war auch noch draußen. Der ist aber auch kriechend zurückgekommen, weil es einfach nicht geht. Es ist unmöglich, bei diesen Bedingungen zu fahren."

Frage: "Ein Wochenende in Spa-Francorchamps ohne Rennen wäre aber auch blöd, oder?"
Schumacher: "Wir haben ja nicht gesagt, dass es kein Rennen gibt, denn es kann ja noch besser werden. Nur bei diesen extremen Bedingungen werden wir vielleicht ein Rennen hinter dem Safety-Car haben. Es gibt nun einmal Dinge, die möglich sind, und Dinge, die unmöglich sind. Die extremen Wetterbedingungen erlauben nun mal nichts anderes."

Waren die Regentänze der Ferrari-Fans zu euphorisch?

Frage: "Haben es deine Fans mit dem Regentanz heute etwas zu gut gemeint?"
Schumacher: "Es sieht so aus, ja. Die haben vielleicht zu viel getanzt..."

Frage: "Was sagt deine Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage?"
Schumacher: "Es hört auf mit Nachlassen!"

Frage: "Heißt das, es wird schlimmer?"
Schumacher: "Richtig."

Frage: "Was ist dann für dich möglich? Freust du dich darüber?"
Schumacher: "Im Prinzip sollte ich mich freuen, aber es gibt nun mal nur gewisse Situationen, in denen wir fahren können. Wenn es aber zu extrem wird, kann man leider nicht mehr fahren, wie man ja gerade gesehen hat."

Seit Australien gab es keinen Formel-1-Regen mehr

Frage: "Wenn es nicht zu viel regnet, ist dann vielleicht sogar mal wieder ein Ferrari-Sieg möglich hier?"
Schumacher: "Das wird das Interessante sein, was wir herausfinden werden, denn wir waren in Australien das letzte Mal mit Regenreifen unterwegs - und auch das nur im Qualifying. Ansonsten hat es nie wirklich geregnet. Da sahen wir nicht schlecht aus, denke ich, wobei das Qualifying unter gemischten Bedingungen stattgefunden hat. Was das jetzt bedeutet für Spa, kann man nicht sagen."

Frage: "Was wünschst du dir für morgen?"
Schumacher: "Etwas weniger Regen."

Frage: "Wir sind hier nicht weit von deiner Heimat entfernt. Schläfst du dieses Wochenende zur Abwechslung mal wieder in Kerpen?"
Schumacher: "Ich habe ja kein Zuhause in Kerpen. Ich könnte zwar bei meiner Oma oder bei meinem Papa übernachten, aber dafür sind An- und Abreise doch ein bisschen zu aufwändig."