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  • 04.04.2009 18:23

  • von Britta Weddige

Die 2009er-Boliden: Ganz anders und noch schneller

Eine neue Ära in der Formel 1: Wie Jenson Button, Jarno Trulli und Sebastian Vettel die Unterschiede zwischen den 2008er- und den 2009er-Boliden bewerten

(Motorsport-Total.com) - Das, was sich die bisherigen Mittelklasse- und Hinterbänklerteams erhofft hatten, ist teilweise eingetreten. Einige Teams konnten die neue Ära in der Formel 1 nutzen und aus den völlig anderen Vorgaben beim Autodesign einen Vorteil ziehen. Es musste nicht weiter-, sondern ganz neu entwickelt werden. Manche Teams haben das besser gemacht als die bisherigen Topteams. Der größte Sprung ist dabei dem bisherigen Honda-Team gelungen. Im 2008er-Auto fuhren Jenson Button und Rubens Barrichello noch hinterher. Doch mit dem 2009er-Auto rasen sie unter dem Namen Brawn GP allen um die Ohren.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Beim Bau des BGP001 ist Brawn ein richtiger Quantensprung gelungen

Für Button sind der Honda RA108 des Vorjahres und der BGP001 zwei völlig unterschiedliche Autos. "Wow! Ich glaube, das Auto wäre rückwärts fast genauso schnell wie das letztjährige Auto im Vorwärtsgang. Das Auto ist viel besser zu fahren", sagte der Brite, der in Sepang seine zweite Pole Position in Folge einfahren konnte.#w1#

"Aber nicht dass man mich falsch versteht: Einfach zu fahren ist es immer noch nicht, es fährt nicht auf Schienen um den Kurs", betonte Button. "Wir haben immer noch Probleme mit dem Heck, mit Übersteuern und Untersteuern. Es ist immer noch nicht ganz perfekt, aber das Gute ist, dass es auf Modifikationen reagiert. Das war beim letztjährigen Auto nicht der Fall." Der Vorteil daran: "Wenn man einen schlechten Freitag hat, kann man das Auto neu abstimmen und hat am Samstag einen konkurrenzfähigen Boliden. Das konnten wir im vergangenen Jahr nicht machen, weil das Auto nicht auf das reagiert hat, was wir damit gemacht haben."

Auch Toyota hat mit dem neuen Reglement einen Sprung nach vorn gemacht. Jarno Trulli und Timo Glock können nun um die vorderen Plätze mitfighten. "Es ist unmöglich, unser jetziges Auto mit dem des vergangenen Jahres zu vergleichen, alles was ich sagen kann, ist dass wir definitiv konkurrenzfähiger geworden sind", erklärte Trulli.

Jarno Trulli

Auch der neue Toyota ist wesentlich konkurrenzfähiger als sein Vorgänger Zoom

Deshalb fährt man bei Toyota nun auch in einer höheren Liga: "Anstatt um Plätze in den Top 6 oder Top 8 zu kämpfen, fahren wird jetzt um Plätze in den Top 5 oder in den Top 3. Darüber sind wir natürlich recht glücklich. Der Toyota-Motor wird auch immer besser, das stimmt uns auch zufrieden", sagte der Italiener.

¿pbvin|512|1427||0pb¿Sebastian Vettel konnte im vergangenen Jahr im Toro Rosso überzeugen. Die Befürchtungen vieler Beobachter, sein Wechsel zu Red Bull könnte ein Abstieg werden, haben sich nicht bestätigt. Vettel mischt kräftig vorne mit - in Melbourne wäre ihm der Sprung aufs Podium gelungen, wenn er nicht kurz vor Schluss noch mit Robert Kubica unsanften Kontakt gehabt hätte. In Sepang fuhr er im Qualifying die drittschnellste Zeit.

Vettel hat festgestellt, dass die 2009er-Boliden generell schneller sind, als man nach den umfassenden Regeländerungen erwarten konnte. "Das ist schon eine Überraschung", sagte der Heppenheimer. "Die Leute hatten erwartet, dass die Autos viel langsamer sein würden." Zwar würden die neuen Boliden "etwas seltsam" aussehen, aber: "Man muss sich nur die Rundenzeiten anschauen, das sagt alles. Auch wenn die Slicks schneller sind als die letztjährigen Rillenreifen."

"Man stelle sich mal vor, wo wir wären, wenn man gewisse Dinge machen dürfte." Sebastian Vettel

"In Australien waren wir sehr schnell, schneller als im vergangenen Jahr. Und hier ist das genauso", hat Vettel festgestellt. "Ich denke schon, dass das eine Überraschung ist. Man müsste eigentlich annehmen, dass wir mit solchen Autos viel langsamer sind. Es ist witzig zu sehen, dass die Rundenzeiten weiter schneller werden, auch wenn man hier und hier und hier noch etwas wegnimmt. Man stelle sich mal vor, wo wir wären, wenn man gewisse Dinge machen dürfte. Warten wir mal ab, wie sich das während der Saison noch entwickelt."

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