Di Montezemolo: FIA verhandelt nicht die Teamorder
Während Rubens Barrichello die Ferrari-Teamorder verteidigt, glaubt Präsident di Montezemolo: Die FIA verhandelt nicht die Teamorder
(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Fahrer Rubens Barrichello hat die umstrittene Teamorder zugunsten seines Ferrari-Kollegen Michael Schumacher in Zeltweg verteidigt. "Ich bin über die Reaktion der Zuschauer nach dem Rennen überrascht. Natürlich hätte ich lieber gewonnen, doch ich fühle mich auch so als Sieger. Aber das, was in Österreich geschehen ist, ist nicht neu ? weder für Ferrari, noch für andere Teams", sagte Barrichello der italienischen Tageszeitung Tuttosport. "Jetzt freue ich mich auf einen Sieg in Monte Carlo", sagte der Brasilianer, der am Donnerstag 30 Jahre alt wird.

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Rubens Barrichello bekam von Michael Schumacher den Siegerpokal überreicht
Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sieht unterdessen der Anhörung vor dem World Council des Automobil-Weltverband (FIA) am 26. Juni in Paris gelassen entgegen. "Der Verband wird nicht über das verhandeln, was auf der Strecke passiert ist, sondern über den Tausch der Plätze auf dem Podium", sagte der Italiener.
Barrichello hatte Schumacher auf den letzten Metern beim Grand Prix von Österreich auf Funkbefehl der Teamleitung überholen lassen müssen. Auf dem Podium drückte der Weltmeister dann dem verdutzten Barrichello den Pokal in die Hand und schickte ihn damit auf die oberste Stufe des Siegertreppchens, während die deutsche Nationalhymne abgespielt wurde.
Im Mittelpunkt heftiger Kritik nach der Teamorder stand der Renndirektor Jean Todt, der die Reaktionen allerdings für überzogen hält. "Die Proportionen der Kritik stimmen nicht. Wir haben einfach nur die Plätze getauscht, und plötzlich nahm das weltumspannende Dimensionen an. Ich weiß, dass die Öffentlichkeit Ferrari liebt. Im Moment sind die Leute ärgerlich, aber das wird sich wieder legen. Oder lieben Segler die See nicht mehr, bloß weil sie in einem Sturm kommen?"

