• 28.02.2005 08:59

Deutsche Hersteller vor neuer Saison zuversichtlich

"Mit dem richtigen Rüstzeug ist Michael schlagbar", glaubt Norbert Haug, und Mario Theissen sagt: "Formel 1 hängt nicht an einem Fahrer"

(Motorsport-Total.com/sid) - Die deutschen Automobilhersteller BMW und Mercedes sagen Weltmeister Michael Schumacher eine Woche vor dem Auftakt der Formel-1-Saison 2005 in Melbourne den Kampf an: "Mit dem richtigen Rüstzeug ist auch Michael schlagbar. BMW und wir haben das bei den letzten fünf Rennen 2004 zweimal bewiesen. Das ist aber noch immer nicht oft genug", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug in einem Interview der 'Bild am Sonntag'.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug und Mario Theissen

Norbert Haug und Mario Theissen wollen Ferrari einen heißen Tanz liefern

Laut BMW Motorsport Direktor Mario Theissen würde die Formel 1 auch ohne Schumacher und Ferrari ganz gut funktionieren: "Ich bin überzeugt davon, dass die Formel 1 nicht an einem Fahrer oder Team hängt", meint Theissen und erläutert: "Lotus, das Erfolgsteam der 60er und 70er, kennen heute auch viele nicht mehr."#w1#

Der BMW Motorsport Direktor hat allerdings größten Respekt vor Schumachers Leistung: "Michael ist in allem, was er tut, vorbildlich und unerreicht. Er packt sein Team beim Kragen und führt es dorthin, wo er es haben möchte." Ob die Formel 1 nach fünf Jahren absoluter Schumacher-Dominanz einen neuen Weltmeister brauche, sei für ihn zweitrangig, meinte Theissen: "Wichtig ist, dass der nächste nicht wieder im Spaziergang den Titel holt. Wenn dann noch ein deutscher Motor den Weltmeister angetrieben hat, stört mich das gar nicht."

Haug ist der Meinung, dass die Formel 1 speziell in Deutschland ohne Schumacher nur sehr schwer vorstellbar ist: "Der 'Schumi'-Erfolg wirkt in Deutschland wie ein Magnet. Aber auch international: Michael ist als Seriensieger ein riesiger Identifikationsfaktor. Wie Pele im Fußball oder Tiger Woods im Golf", sagt der Schwabe.

Haug ist stolz darauf, dass seine beiden Piloten Kimi Räikkönen und Ex-BMW-Fahrer Juan-Pablo Montoya als die derzeit stärkste Paarung im PS-Zirkus gehandelt werden: "Wir wollen unseren positiven Trend aus der zweiten Saisonhälfte 2004 fortsetzen, denn die Ausfallbilder möchte keiner bei uns nochmal sehen", sagte der Mercedes-Chef, der insgeheim sogar vom Sieg in Melbourne träumt: "Bei uns gab es während 6.500 Testkilometern mit dem neuen Auto keinen einzigen Motorschaden. Das haben wir noch vor keiner Saison geschafft."