• 29.08.2001 13:42

Definitiv: Toyota 2002 mit Salo und McNish am Start

Ove Andersson hat bestätigt, dass Mika Salo und Allan McNish 2002 für Toyota fahren werden - Frentzen damit definitiv nicht

(Motorsport-Total.com/dpa) - Für Heinz-Harald Frentzen ist bei Toyota nichts möglich. "Wir haben unsere Entscheidung gefällt und werden mit Mika Salo und Allan McNish starten", beendete Ove Andersson, der Präsident der Toyota Motorsport GmbH (TMG), am Mittwoch beim Medientag seines Unternehmens im Kölner Stadtteil Marsdorf alle Spekulationen. Der Finne und der Schotte besetzen nicht unerwartet in der Saison 2002 die beiden Cockpits beim Formel-1-Neuling. Der momentan bei Prost untergekommene Mönchengladbacher, der als heißer Kandidat gehandelt worden war, wurde vertröstet. "Zu Frentzen sagen wir im Moment ein klares Nein, obwohl er ein sehr interessanter Fahrer ist", stellte Andersson fest.

Titel-Bild zur News: Toyota

Mika Salo und Allan McNish gehen 2002 für Toyota an den Start

Der frühere Rallye-Pilot aus Schweden ist in Marsdorf Chef von 550 Angestellten aus 27 Ländern. Auf dem Weg zwischen Köln und Kerpen, der Heimat der Schumacher-Brüder, investierten TMG und das japanische Mutterunternehmen rund 250 Millionen Mark (rund 125 Millionen Euro) in die Erweiterung der seit 1979 bestehenden Produktionsstätte und in das Wagnis Formel 1. "Rein theoretisch könnten wir schon an diesem Wochenende in Spa an den Start gehen", sagte TMG-Chefkonstrukteur Gustav Brunner.

Der Toyota V10, dessen Fahrgestell aus Verbundstoffen von Kohlefaser und Aluminium besteht und der inklusive Fahrer 600 Kilogramm schwer ist, hat die Tests (Brunner: "Die waren sehr gemischt, mal mit sehr schlechten, mal mit sehr guten Tagen") bestanden. Doch im Fünfjahresplan der Kölner ist 2002 lediglich "Grundschule": "Alles, was beim Start im März in Australien besser als der letzte Platz ist, würde uns zufrieden stellen", schränkte der früher auch bei Ferrari als Konstrukteur tätige Brunner ein. "Wir rechnen uns nichts aus."

Die roten Renner aus Marsdorf sind nach Angaben ihres Konstrukteurs "gut genug". Trotzdem ist der Österreicher kein Illusionär und hält es für "gänzlich ausgeschlossen, dass wir im ersten Jahr ein Rennen gewinnen". Das Ziel: "In fünf Jahren wollen wir top sein." Bis dahin werden vor den Toren Kölns in der TMG-Werkstatt 65 Mechaniker fast rund um die Uhr an den Boliden arbeiten, sie in die etwa 4500 Einzelteile zerlegen, vorsichtig wieder zusammen
bauen und versuchen, auch die aktuell größten Probleme zu beheben: Elektronik und Hydraulik leiden unter "Kinderkrankheiten".

"Wir nehmen das alles noch sehr locker", sagt Brunner. Doch Toyota nutzt alle Lücken im Reglement aus. Da für die beim Weltverband FIA geführten Teams zwischen Saison- und Jahresende ein Testverbot besteht, wird Toyota sich erst später anmelden und probiert in den nächsten Monaten munter weiter. "Die Regeln sind eindeutig: Wir dürfen testen. Das macht nicht jeden glücklich", begegnete Andersson der Kritik. "Ob das Frank Williams, Eddie Jordan oder Jean Todt sind - wir haben zu den anderen schon jetzt völlig normale Beziehungen."

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