• 29.08.2001 14:35

  • von Marcus Kollmann

Minardi: Motorendeal perfekt und neuer Sponsor gefunden

Paul Stoddarts Team blickt einer besseren Zukunft entgegen, hat man doch einen neuen Sponsor gefunden

(Motorsport-Total.com) - Geht es nach dem Willen der Minardi-Fans und Teameigentümer Paul Stoddart, so sind die Tage, in denen das kleine Team aus Faenza hinterherfuhr und sich alle Welt fragte, welche Daseinsberechtigung Minardi in der Formel 1 überhaupt hat, endgültig gezählt.

Titel-Bild zur News: Alex Yoong, Malaysias Formel-1-Hoffnung

Magnum sponsert fortan das gesamte Minardi-Team und nicht mehr nur Yoong

Seit seiner Übernahme des Teams zu Beginn diesen Jahres hat sich Stoddart darum bemüht für die Zukunft neue Strukturen zu schaffen. Mit der Verpflichtung des Malaien Alex Yoong, welcher die letzten drei Rennen der diesjährigen und die komplette nächste Saison mit dem italienisch-englischen Rennstall bestreiten wird, hat man auch neue Sponsoren aufgetan.

Die Magnum Corporation Berhad, Malaysias Pionier und Marktführer in der Gewinnspielindustrie, hat sich entschlossen nicht nur als persönlicher Sponsor von Alex Yoong zu agieren, sondern als Global Player und einer der Hauptsponsoren des Teams aufzutreten. Der Grund dafür ist ganz einfach: Mithilfe der Formel 1 kann man seine Marketingaktivitäten besser nutzen. Das gelbe "M" aus dem Namenszug Magnum wird in den ausstehenden Rennen dieser Saison und im nächsten Jahr auf dem Minardi-Boliden gut sichtbar vertreten sein.

Lim Teong Leong, Direktor der Magnum Corporation Berhad, sagte anlässlich der Bekanntgabe des Sponsorings des Minardi-Teams: "Ich bin glücklich sehen zu können, wie gut Alex mit dem Minardi-Team zusammenarbeitet. Magnum Corporation Berhad wollte alles unternehmen, um ihn die Formel 1 zu bringen, worauf alle Malaien gehofft hatten und was wir nun erreicht haben. Ich wünsche Alex und dem Team Erfolg."

Paul Stoddart, der Teamchef, erklärte: "Wir freuen uns Magnum Corporation Berhad als kommerziellen Partner von Minardi begrüßen zu dürfen. Das ist eine exzellente Nachricht die direkt in Zusammenhang mit der Unterstützung dieser Firma von Alex Yoong steht. Mr. Lim und seine Kollegen von der Magnum Corporation Berhad konnten mit eigenen Augen die sich weltweit bietenden Möglichkeiten durch den Sport im Allgemeinen und durch Minardi im Speziellen sehen, und sie haben entschieden, dass sich dies mit der Marketingstrategie ihres Unternehmens verträgt. Aus persönlicher Sicht ist es sehr befriedigend, dass ein großes Unternehmen das in unserem Team ruhende, starke Potenzial erkannt hat und zu so einem frühen Zeitpunkt in ein Programm, mit welchem wir die Konkurrenzfähigkeit von Minardi innerhalb der nächsten drei Jahre verbessern wollen, investiert."

Kommendes Wochenende wird darüber hinaus erwartet, dass Stoddart den Motorenpartner seines Teams für die kommende Saison bekannt geben wird. Grundsätzlich hatte der Australier eigenen Aussagen nach die Wahl zwischen einem Kundenmotor aus dem Hause Cosworth oder Ferrari. Darüber hinaus bot sich Asiatech an und letztlich hatte man für den Notfall noch ein eigenes Entwicklungsprogramm in petto. Während sich nach der Bekanntgabe auf dem Hockenheimring, dass Cosworth 2002 das Arrows-Team mit einem Kundenmotor ausstatten wird, diese Variante zerschlagen hat, gilt es nun auch als beinahe sicher, dass Prost Grand Prix die Zusammenarbeit mit Ferrari in der nächsten Saison fortführen wird. Übrig bleiben würden dann die zuvor genannten Möglichkeiten, welche da lauten, dass man entweder ein eigenes Motorenprogramm aus der Taufe hebt oder aber mit Asiatech zusammenarbeitet.

Für Asiatech spricht auch, dass Stoddart in den letzten Tagen diesen Partner nicht mehr kategorisch ausschloss, wie er es noch vor einigen Wochen getan hatte: "Asiatech ist ein wenig mehr als möglicher Motorenpartner wahrscheinlicher geworden, jedoch gibt es nach wie vor die Möglichkeit, dass wir mit jemand anderem zusammenarbeiten. Wir werden nicht alleine einen Motor bauen, sondern solch einem Fall in einer Kombination aus unseren Ressourcen und denen eines in der Formel 1 bekannten Namens etwas machen. Allerdings hängt das nicht von mir persönlich ab sondern alleine vom Geld. Ich werde jedoch noch keine weiteren Einzelheiten über unsere Pläne verbreiten, zumindest solange ich nicht das Geld dazu habe, um den beabsichtigten Motor, den ich vorhabe zu kaufen, dem Team zu sichern", bat der Australier kürzlich noch in der englischen Presse um Verständnis für die nach außen hin geheimnisvoll erscheinende Situation. Nach wie vor halten sich in der Königsklasse auch Meldungen, wonach Minardi in den Genuss eines Kundenmotors von Renault kommen könnte.

Während also de facto Ferrari-Kundenmotoren, möglicherweise Asiatech-Motoren, oder ein "eigener" Motor mit Unterstützung eines bereits bekannten Motorenherstellers in Frage kommen, bestätigte ein Sprecher des Minardi-Teams unterdessen, dass man endgültig in Spa das Geheimnis um den zukünftigen Motorenpartner des Teams lüften wird. Bis dahin darf weiter gerätselt werden ...