Yoong: Ohne Geld führt kein Weg in die Formel 1
Alex Yoong hat zu Vorwürfen Stellung bezogen und freut sich auf sein Debüt in der Formel 1 in Monza
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Alex Yoong letzten Donnerstag und Freitag einen Zweitagestest mit dem Minardi-Team in Mugello unter den wachsamen Augen der Beobachter der FIA abspulte und durch die Motorsportbehörde mit Erteilung der Superlizenz diese Woche das Okay für sein Debüt in der Königsklasse bekommen hat, sieht sich der 25-Jährige aus Kuala Lumpur prompt mit Vorwürfen, er würde nur wegen seiner Sponsorengelder Tarso Marques ersetzen, konfrontiert.
© Alex Yoong International Ltd.
Beim Großen Preis von Italien wird Alex Yoong offiziell in der F1 debütieren
Fest steht, dass Yoong am 14. September beginnend mit dem Freien Training zum Großen Preis von Italien offiziell das Cockpit von Marques übernehmen und an seiner Stelle die letzen drei Grand Prix für das Minardi-Team in dieser Saison bestreiten wird.
Mit seinem offiziellen Debüt wird der Malaie nicht nur Motorsportgeschichte seines Landes schreiben, sondern der erste asiatische, nicht japanische Formel-1-Pilot seit Prinz Bira von Thailand, welcher in den 50er-Jahren Rennen fuhr, sein.
Yoong, der bei den Testfahrten für das Minardi-Team durch seine Geschwindigkeit und sein Feed-back beeindruckte, sieht sich dieser Tage aber auch Kritik gegenüber, denn viele Motorsportinsider werfen ihm vor, dass er nur auf Grund seines Sponsors Magnum, der staatlichen malaiischen Lotteriegesellschaft, in die Königsklasse kommt und nicht wegen seines Talents.
Genauso wie Tarso Marques, der sich dafür ausgesprochen hatte, dass Minardi ihn gegen Yoong ersetzt, weil dieser dringend benötigtes Geld in das kleinste von derzeit elf Formel-1-Teams bringt, hat auch Yoong erklärt, dass es ohne die Unterstützung von Sponsoren heute keinen Weg mehr in die Formel 1 gibt: "In der heutigen Zeit ist es nicht mehr bedeutend wie dein Name lautet und wer du bist, du musst Sponsorengelder mitbringen, um dem Team zu helfen. Mit Magnum habe ich einen sehr guten Sponsor gefunden und mit dem Geld aus Asien kann Minardi vielleicht sein Dasein als schwächstes Team bald beenden", sieht der Malaie aber auch die positive Seite seines Sponsorings.
Der 25-Jährige, der bei seinen beiden Tests in Mugello und einer Testfahrt in Monza insgesamt drei komplette Renndistanzen abgespult hatte, vernahm die Kunde von der Erteilung der Superlizenz durch die FIA jedenfalls mit Freude und brennt nun darauf das in ihn gesetzte Vertrauen durch gute Leistungen zu bestätigen und zu beweisen, dass seine Kritiker falsch liegen. Dank seiner intensiven Testfahrten im Minardi PS01 und PS01B, sollte eine Beurteilung zwischen den Leistungen von Fernando Alonso und Alex Yoong am Saisonende Aufschluss über sein Talent und seine Leistungsfähigkeit geben können.
