Davidson: Überrundet zu werden, ist schrecklich
Der Super Aguri F1 Team-Pilot über den Kampf gegen das Partnerteam Honda, das Überrundungen, seinen Teamkollegen und Lewis Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Anthony Davidson ist neben Lewis Hamilton in diesem Jahr der zweite Brite, der seine erste volle Formel-1-Saison bestreitet. Im Auto des Super Aguri F1 Teams steht der 28-Jährige aber nicht nur im Schatten von Hamilton, sondern er kann sich auch gegen Teamkollege Takuma Sato nicht durchsetzen, der in diesem Jahr schon zweimal in die Punkte gefahren ist und eine der positiven Überraschungen der Saison ist.

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Anthony Davidson steht im Schatten von Sato und seiner britischen Kollegen
Immerhin schaffte es Davidson schon auf den elften Startplatz und wurde im Rennen ebenfalls Elfter - die Punkte sind also nicht weit weg. Zudem konnte auch er schon das Honda-Werksteam schlagen: "Mir tut es für sie schon etwas Leid, denn das ist eine harte Saison im Mittelfeld", so Davidson im Interview mit 'GPUpdate.net'. "Aber es ist gut, mit ihnen konkurrieren zu können, und sie zu schlagen ist das, was wir erreichen sollten. Das macht ziemlichen Spaß."#w1#
Nach fünf Jahren als Testfahrer war sich Davidson sicher, dass er auch als Einsatzfahrer etwas bewegen kann, zumal es ihm bis heute Spaß macht, Autos schneller zu machen: "Ich habe nie bezweifelt, dass ich den Speed habe, das habe ich bei Freitagstestfahrten und auch sonst bei Testfahrten bewiesen. Ich konnte mit Jenson und Rubens mithalten, die sehr schnelle Fahrer sind, und das war gut für mich. Was das betrifft hatte ich also keine Zweifel."
"Schrecklich" sei es nur, überrundet zu werden, dies sei "ein dämlicher Teil des Rennens": "Man lässt sie vorbeigehen und lässt sie ihre Arbeit machen. Es ist unmöglich, auf sie aufzuholen. Sie haben mehr Abtrieb, sie sind schneller auf den Geraden, besser beim Anbremsen, man kann überhaupt nichts machen um zu versuchen, an ihnen dran zu bleiben."
Die starken Rennen von Teamkollege Takuma Sato muss Davidson neidlos anerkennen: "Er hat da gezeigt, dass er sich so sehr verbessert hat, seit er der Kerl war, den wir alle als den kannten, den Michael Schumacher in Spa auf dem Helm gehauen hat. Ich glaube, dass er wirklich viel gelernt und sich stark verbessert hat. Er ist jetzt ein Faktor, mit dem man zu rechnen hat."
Als Sato in Barcelona den ersten WM-Punkt für das Team holen konnte, sei die Atmosphäre "unglaublich" gewesen: "Das Team hatte nie erwartet, dieses Jahr einen Punkt zu holen, das war unser ultimatives Ziel, nur ein Punkt, dann wäre es ein tolles Jahr gewesen und wir hätten es geschafft." Mittlerweile haben die Japaner sogar vier WM-Punkte auf dem Konto und man ist das achtbeste Team.
Für Davidson ist es übrigens "nicht wirklich" frustrierend, dass er in Großbritannien im Schatten von Lewis Hamilton steht: "Das einzig Frustrierende ist, dass die Öffentlichkeit nicht immer weiß oder erkennt, dass der Fahrer nach vorne kommt, weil das Auto so gut ist. Aber davon abgesehen wünsche ich dem Jungen viel Glück." Auch ein Jenson Button sei gute Rennen gefahren, aber habe keinen so großen Erfolg: "Man muss es genießen, solange man es hat, das sage ich so."

