• 11.03.2003 10:12

  • von Marco Helgert

David Coulthard bleibt auf dem Boden

David Coulthard bleibt realistisch und verschwendet noch keinen Gedanken an die Vergabe des Weltmeistertitels

(Motorsport-Total.com) - Die Aufregung nach dem ersten Sieg von David Coulthard seit Monaco 2002 hat sich langsam gelegt und auch der Schotte selbst besitzt genug Realismus, um diesen Erfolg nicht als selbstverständlich oder gar richtungsweisend zu interpretieren. Der Auftaktsieg sei keine Garantie dafür, dass McLaren der gesamten Saison einen Stempel aufdrücken würde.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard bleibt für den Rest der Saison 2003 realistisch

"Ich denke, dass einige Leute zurück zur Realität finden sollten", so Coulthard zu Vertretern der britischen Presse in Melbourne. "Natürlich, ich habe den Grand Prix von Australien zum zweiten Mal gewonnen und ich gehe auch als WM-Spitzenreiter nach Malaysia, aber es sind noch 15 Saisonrennen und alles Gerede über die Meisterschaft ist Nonsens."

Das neue Punktesystem führt außerdem dazu, dass sich ein Fahrer in der WM-Wertung nicht mehr so schnell vom Rest absetzen kann: "Ich liege nur zwei Punkte vor Juan-Pablo Montoya, vier vor Kimi Räikkönen und fünf vor Michael Schumacher", fuhr der Schotte fort.

"Natürlich bin ich extrem zufrieden, die Saison mit einem Sieg begonnen zu haben, aber wer Ferrari abschreibt, macht einen wirklich großen Fehler", erklärte 31-Jährige. "Sie werden beim nächsten Rennen noch motivierter antreten als in den letzten fünf Jahren. Wer denkt, dass der Sonntag actionreich war - ich habe das Gefühl, dass es in Malaysia noch besser werden wird."

Der McLaren-Fahrer, der seine achte Saison im englischen Team bestreitet, schätzt seinen Sieg selbst als Taktikleistung ein, da er ohne die Fehler der anderen Piloten nie in der Lage gewesen wäre, auf das obere Treppchen zu steigen: "Ich weiß, dass ich alle Vorteile aus den Problemen von Michael, Juan, Kimi und Rubens ziehen musste, aber der Punkt ist, dass ich da war als es darauf ankam. Ich habe am Ende das Rennen angeführt, nicht sie!"

Das gesamte Rennen über versuchte Coulthard sich aus allen Vorkommnissen herauszuhalten und unbeirrt zu fahren. Dass er dafür letztendlich mit einem Sieg belohnt wurde, war jedoch auch Glückssache: "Es gibt Zeiten, da musst du die Ergebnisse einfach aus dir rauspressen", so der WM-Fünfte des vergangenen Jahres. "Es war so ähnlich wie zwischen der Schildkröte und dem Hasen, aber am Ende zählt nicht, wie der Sieg zustande kam, sondern dass er zustande kam."