CVC trifft Vorbereitungen für GP1-Serie

Sollte es tatsächlich zu einer Spaltung der Formel 1 kommen, dann könnte die Alternativserie unter CVC-Regime als GP1 stattfinden

(Motorsport-Total.com) - Zwar scheint es im Streit zwischen der Teamvereinigung FOTA und dem Automobilweltverband FIA gerade eine Annäherung zu geben, doch für den Fall der Fälle hat die FOTA unverändert die Pläne für eine eigene Rennserie in der Hinterhand. Wie wir seit diesem Wochenende wissen, ist in diese Überlegungen auch die Investmentgesellschaft CVC eingebunden.

Titel-Bild zur News: GP1-Logo

So sieht das GP1-Logo aus, unter dem eine Alternativserie stattfinden könnte

CVC hat sich 2006 für zwei Milliarden US-Dollar in die Formel 1 eingekauft und kontrolliert heute 63 Prozent der kommerziellen Rechte. Fünf Prozent liegen bei Bernie Ecclestone, der Rest bei verschiedenen Banken. Sollten sich die Teams abspalten und ihr eigenes Ding machen, würde das CVC-Investment den Bach runtergehen. Doch jetzt denkt die FOTA offenbar darüber nach, im Ernstfall ohne FIA mit der CVC gemeinsame Sache zu machen.#w1#

Darauf deuten nicht nur Treffen zwischen FOTA-Präsident Luca di Montezemolo und CVC-Manager Donald Mackenzie hin, sondern vor allem auch Aktivitäten im Bereich Schutzmarken. Ecclestones Firma Formula One Promotions and Administration besitzt schon seit Jahren die Rechte am Begriff "GP1", aber CVC hat nun auch beantragt, Logos dafür schützen zu lassen. Genauer gesagt wurde der Antrag durch Epsilon gestellt, einer Firma des CVC-Imperiums.

Epsilon stellte am 19. Juni - einen Tag nach dem FOTA-Beschluss, eine Alternativserie ins Leben zu rufen - auch Anträge für die Begriffe "Formula Grand Prix" und "Formula GP". Solche Schutzmaßnahmen gelten als wichtige Vorbereitungen für die Gründung einer Rennserie und deuten darauf hin, dass die Planungen voranschreiten. Die FOTA und CVC haben die Fahrer, die Autos, die Strecken - und damit eine starke Drohung gegenüber der FIA.

Praktisch ist auch, dass CVC eine etwaige Alternativserie, die nicht mehr Formel 1 heißen und nicht durch die FIA reguliert werden würde, jederzeit verkaufen und damit Gewinn abschöpfen könnte. Das ist im Moment nicht der Fall, denn die FIA hat ein Vetorecht, sollte CVC die kommerziellen Rechte an der Formel 1 verkaufen wollen. Es ist eines der Anliegen von CVC, dieses Vetorecht im neuen Concorde-Agreement zu eliminieren.