• 12.07.2009 12:00

  • von Fabian Hust

Heidfeld: Nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen

Der BMW Sauber F1 Team Pilot über die Durststrecke, die er nach wie vor durchmacht, und die Tatsache, dass er dieses Jahr im Brawn sitzen könnte

(Motorsport-Total.com) - Es ist nicht das erste Mal, dass Nick Heidfeld damit leben muss, dass es Diskussionen um seine Zukunft in der Formel 1 gibt. Der Deutsche wartet nach wie vor auf den großen Durchbruch in seiner Formel-1-Karriere, denn auch nach 158 Grands Prix ist der 32-Jährige noch ohne Sieg: "Ich hoffe, dass mein Durchbruch in Zukunft passiert", so Heidfeld im Interview mit dem 'Tagesspiegel'.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ärgert sich, dass er nicht im Brawn sitzt...

Ein gutes Beispiel hierfür ist Jenson Button, der nach vielen harten Jahren in dieser Saison die WM-Wertung überlegen anführt: "Natürlich hat er Glück, dass er jetzt im richtigen Auto sitzt, und natürlich denkt man: Da wärst du jetzt auch gern. Aber es ist ja nicht nur Glück. Er hat schwere Zeiten durchgemacht und sitzt endlich in einem Auto, in dem er auch mal zeigen kann, was er draufhat. Und er macht einen guten Job."#w1#

Heidfeld verhandelte mit Brawn - und zwar "recht intensiv"

Bitter für den Mönchengladbacher: vor der Saison verhandelte er mit Brawn "und zwar recht intensiv", wie er eingesteht: "Dann hat sich Honda als Geldgeber des Teams aber zurückgezogen, und Sie können mir glauben, dass ich zu dem Zeitpunkt froh war, dass wir nicht zusammengekommen sind. Ein paar Monate später habe ich natürlich gedacht: Mist!"

Dass er selbst nach wie vor ohne einen Sieg in der Königsklasse des Motorsports dasteht, ist für ihn einfach erklärbar: "Das Auto für einen Sieg war nicht da. In den letzten zehn Jahren waren Ferrari und McLaren immer vorn - wenn du da nicht hingekommen bist, war es immer eine Glückssache, vorherzusagen, wer noch vorn dabei sein könnte."

Der verpasste Sieg von Montréal

Robert Kubica war der einzige Teamkollege, dem es gelang, mit identischem Material ein Rennen zu gewinnen: "Und da (Montréal 2008; Anm. d. Red.) waren es teamtaktische Gründe, die mich davon abgehalten haben, das Rennen zu gewinnen." In diesem Jahr sei ein Sieg lediglich "über Chaos oder Wetterbedingungen" denkbar.

Dass die Stimmung angesichts der ausbleibenden Erfolge im Team derzeit nicht besonders gut ist, weist Heidfeld nicht von der Hand: "Wenn wir uns permanent nicht für den dritten Teil des Qualifyings qualifizieren, ist doch kein Mitarbeiter so blöd zu denken, dass da alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Da wird schon Klartext geredet."

Man müsse jedoch darauf achten, was man gegenüber der Öffentlichkeit sagt, "und sich manchmal ein bisschen zügeln, damit man da nicht was im Affekt von sich gibt".