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CVC entlastet Ecclestone: "Formel 1 war 2006 unverkäuflich"

CVC-Vizechef Donald Mackenie argumentiert, warum der Verkaufspreis der Formel 1 2006 nicht zu niedrig war und würde sich längere Verträge mit den Teams wünschen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist ein gutes Geschäft. Doch der Sport ist davon abhängig, dass die Kernteams an Bord bleiben - sie machen einen großen Teil der Formel 1 aus. Da die Rennställe eine Absichtserklärung unterschrieben haben, auch das Concorde-Agreement zu unterzeichnen, steht der Sport nun bis 2020 wieder auf stabileren Beinen. Dennoch würde sich der Inhaber der kommerziellen Rechte CVC Capital Partners sogar noch längere Verträge mit Ferrari & Co. wünschen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird im Gerichtsfall in London entlastet Zoom

"Selbst jetzt - mit den aktuellen Verträgen, die bis 2020 abgeschlossen wurden - sagt jeder neue Anteilseigner zu mir, dass es nicht ausreichend ist", klagt Donald Mackenzie, Vizevorsitzender von CVC, gegenüber 'CityAM'. "Können wir es nicht über einen längeren Zeitraum laufen lassen? Wir wollen diese Unsicherheit nicht", gibt er die Ansichten der Interessenten wieder.

Wert der Formel 1 von Concorde-Agreement abhängig

Ein längerer Zeitraum würde den Wert der Formel 1 steigern. Dementsprechend argumentierte Mackenzie vor dem Londoner Höchstgericht im Zuge seiner Zeugenaussage im Prozess um Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dass der Verkaufspreis der Formel-1-Anteile 2006 realistisch war und diese nicht bewusst vom Briten unterbewertet wurden.

Das wirft der Film- und Medienrechte-Händler Constantin Medien Ecclestone vor - der Kauf von 47 Prozent der Anteile war 2006 für etwas mehr als 800 Millionen Dollar über die Bühne gegangen. Erst ab einem Wert von 1,1 Milliarden Dollar wären Constantin als ehemaligem Formel-1-Teilhaber zehn Prozent der Verkaufssumme zugestanden.

"Niemand will die Formel 1 kaufen, wenn es kein unterschriebenes Concorde-Agreement gibt." Donald Mackenzie

Hintergrund: Das vorvorletzte Concorde-Agreement, das die Teams an die Formel 1 bindet, lief Ende 2007 aus - Mackenzie argumentiert also, dass man beim Kauf der Formel-1-Anteile die Katze im Sack erstand. "Bis 2009 haben die Teams nicht unterschrieben", sagt er. "Und im Zeitraum von 2006 - als wir kauften - bis 2009 konnten wir das Unternehmen nicht verkaufen. Es war nicht verkäuflich. Niemand will die Formel 1 kaufen, wenn es kein unterschriebenes Concorde-Agreement gibt. Es ist nicht vermarktbar. Wenn es einen Teamkrieg gibt, dann laufen alle davon und sind nicht interessiert."

Hatte BayernLB bei Formel-1-Verkauf Glück?

Tatsächlich drohten die Teams, die sich in der Teamorganisation FOTA formierten, vor einigen Jahren immer wieder mit dem Ausstieg und einer Konkurrenzserie. Bei den Verhandlungen zum aktuellen Concorde-Agreement gelang es Ecclestone aber, einen Keil zwischen die Rennställe zu treiben und die Formula One Teams Association zu spalten. Sein Plan funktionierte, einige Teams mit besseren Konditionen von der FOTA loszureißen.

Für Mackenzie besteht kein Zweifel daran, dass der Preis, den CVC 2006 für die Formel-1-Anteile an die Bayern-Landesbank gezahlt hatte, durchaus realistisch war. "Das war der glücklichste Tag im Leben dieser Banker, als ich durch die Türe hereinkam", meint er. "Sie hätten an niemand anderen verkaufen können. Niemand hatte das Geld, niemand hatte das Wissen, und niemand hatte offen gesagt den Mut, so einen riskanten Deal zu machen."

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